Krankenhausreform: Qualität ist wichtiger als Komfort

Repräsentative Forsa-Umfrage im Auftrag der Techniker Krankenkasse
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Die Menschen in Deutschland legen in der Klinikversorgung großen Wert auf Qualität. Das geht aus einer aktuellen repräsentative Forsa-Umfrage im Auftrag der Techniker Krankenkasse (TK) hervor.

66 Prozent der Befragten befürworten die mit der Krankenhausreform angestrebte stärkere Spezialisierung der Kliniken: Sie finden es gut oder sogar sehr gut, dass komplizierte Behandlungen künftig nur noch in dafür spezialisierten Häusern stattfinden, auch wenn das für manche Patientinnen und Patienten möglicherweise längere Wege zum behandelnden Krankenhaus zur Folge hat. 

Behandlungserfahrung und Personalausstattung

Auch wenn es um die Klinikwahl in eigener Sache geht, zählen der Umfrage zufolge für die Menschen in Deutschland vor allem Qualitätsaspekte. Komfortfaktoren werden deutlich seltener als Entscheidungskriterium für die Klinikwahl genannt: Vor allem einschlägige Behandlungserfahrung und die Personalausstattung der Klinik sind entscheidend. Für 97 Prozent der Befragten ist die Erfahrung der Klinik wichtig oder sehr wichtig, für 96 Prozent zählen Verfügbarkeit und Qualität des Personals. Eine gute Erreichbarkeit mit Auto oder öffentlichen Verkehrsmitteln (79 Prozent) sowie Wohnortnähe (69 Prozent) sind ebenfalls für eine deutliche Mehrheit (sehr) wichtig. Deutlich seltener werden Komfortfaktoren genannt: Für 54 Prozent ist die Qualität des Essens (sehr) wichtig, für 53 Prozent die Ausstattung der Zimmer und für 45 Prozent großzügige Besuchszeiten.

Dr. Jens Baas, Vorstandsvorsitzender der TK: „Während die Politik noch streitet, sind die Patientinnen und Patienten bereit für Veränderungen in der Kliniklandschaft, die die Versorgung verbessern. Die Zahlen zeigen, dass für sie Qualität im Krankenhaus an erster Stelle steht und sie dafür sogar weitere Wege in Kauf nehmen. Sie legen Wert darauf, dass Kliniken Routine in der Behandlung haben und mit ausreichend Personal ausgestattet sind. Die Politik muss mit der Krankenhausreform diesen Weg nun auch konsequent gehen, muss echte Veränderungen anstoßen und darf dabei nicht vom Qualitätskurs abweichen. Dazu gehört Spezialisierung und die Aufgaben zwischen den Kliniken gezielter zu verteilen."
Auf die konkrete Frage, ob sie sich vor einem geplanten Eingriff für die näher gelegene Klinik oder für die erfahrenere - aber weiter entferntere - Klinik entscheiden würden, nannten 94 Prozent die erfahrenere Klinik.

Vier von fünf Befragten würden Transparenzportal nutzen

Auch zum politischen Streitpunkt „Transparenzportal" gibt es klare Präferenzen. Die Idee eines offiziellen, bundesweiten Onlineportals findet breite Zustimmung: Vier von fünf Befragten würden ein solches Angebot nutzen, das Klinikvergleiche einfach und verständlich präsentiert. Bisher informieren Kliniken in Qualitätsberichten über ihre Arbeit. Diese werden jedoch kaum genutzt. Nur etwa ein Drittel der Befragten weiß von deren Existenz. Und lediglich 40 Prozent dieser Minderheit geben an, schon einmal einen solchen Bericht gelesen zu haben, das entspricht rund 14 Prozent aller Befragten.  

Quelle: TK

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