Krebsbehandlung mit MRT

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MRT
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Die Wärmeentwicklung bei MRT-Untersuchungen ist bisher eine unerwünschte Begleiterscheinung. Doch diese Wärme könnte genutzt werden, um unter anderem schwer erreichbare Hirntumoren zu behandeln.

Während die MRT hauptsächlich zur Befundung genutzt wird, möchte Professor Thoralf Niendorf, Leiter der Arbeitsgruppe „Experimentelle Ultrahochfeld-MR“ am Max Delbrück Center, die entstehende Wärme der Magnetresonanztomografie zur Behandlung nutzen. Die Wärme könne genutzt werden, um schwer erreichbare Tumoren zu behandeln, unter anderem Hirntumoren. Bereits vor acht Jahren erhielt der Physiker eine Förderung, um sein Projekt zu unterstützen.

Gehirngewebe gezielt erhitzen

Damals war das Ziel, bestimmte Gewebe auf 42 bis 46 Grad Celsius zu erhitzen. Denn eine Strahlen- oder Chemotherapie wirke in erwärmten Hirngewebe besser und „zum anderen konnten wir Wirkstoffe für eine medikamentöse Therapie in Nanomoleküle verpacken, die ihre Fracht erst bei einer ganz bestimmten Temperatur abgeben. Im MRT würden sich die Medikamente so genau an dem Ort freisetzen lassen, wo sie gebraucht werden – zum Beispiel direkt am Tumor“, erläutert Niendorf. 

Die aktuelle Förderung des European Research Council (ERC) erhält Niendorf, um ein Verfahren zu entwickeln, mit dem eine MRT einen Tumor behandeln kann. Dafür müsse das Gewebe auf mehr als 60 Grad Celsius erhitzt werden, ähnlich wie bei einer Laserablation. Während man für diese Methode jedoch ein Loch in die Schädeldecke bohren muss, ist das bei einer MRT nicht notwendig. Für die neue Technologie haben die Forschenden eine Hochfrequenzantenne mit Breitbandbereich entwickelt, mithilfe dessen die Therapie gleichzeitig geplant, durchgeführt und kontrolliert werden kann.

Anhang von Simulationen an exakten Modellen des menschlichen Gehirns gilt es nun, den Nachweis für das neue Verfahren zu liefern. Mithilfe der MRT-Daten von Krebspatientinnen und -patienten wurden bereits Computermodelle entwickelt, die nah an die Realität kommen. Nun folgt der experimentelle Beweis an exakten Modellen des menschlichen Gehirns. Flüssigkeiten, die die gleichen elektrodynamischen Eigenschaften wie gesundes und entartetes Gehirngewebe besitzen, sind enthalten. 

Möglichkeiten der MRT entdecken

„Wir nutzen längst noch nicht alle Möglichkeiten, die uns die MRT in dem breiten Feld der biomedizinischen Technik bietet“, erläutert Niendorf. „Diese Potenziale zu entdecken und so weiterzuentwickeln, dass sie sich für neue Therapien eignen, macht mir riesigen Spaß.“

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