Long COVID bei medizinischem Personal
Long COVID besteht, wenn die Symptome auch nach der akuten Phase einer COVID-19-Erkrankung weiter anhalten. Aufgrund des erhöhten Infektionsrisikos (vor allem auch ohne geeignete Schutzmaßnahmen wie Masken oder Filter) stellt dies ein erhebliches Problem für medizinisches Personal dar. Die Studienautoren betonen jedoch, dass das bisherige Wissen über Prävalenz, Symptome und Häufung von Long COVID bei medizinischem Personal begrenzt sei. Ziel der Studie war es entsprechend, die gepoolte Prävalenz der untersuchten Teilstudien (Metaanalyse) zu schätzen und die häufigsten Symptome von Long COVID bei medizinischem Personal mit SARS-CoV-2-Infektion weltweit zu identifizieren. Zudem sollten etwaige Unterschiede nach geografischer Region und anderen Faktoren untersucht werden.
Prävalenz von 40 Prozent ermittelt
Von 5.737 Artikeln erfüllten am Ende 28 die Einschlusskriterien bei einer kombinierten Stichprobengröße von 6.481 medizinischen Fachkräften. Die gepoolte Prävalenz von Long COVID unter medizinischen Fachkräften mit SARS-CoV-2-Infektion betrug demnach 40 Prozent (95 Prozent-KI: 29 Prozent bis 51 Prozent, I2: 97,2 Prozent; 12 Studien), bei einer durchschnittlichen Nachbeobachtungszeit von 22 Wochen. Bei den Symptomen zeigte sich, dass Fatigue (35 Prozent), neurologische Symptome (25 Prozent), Verlust/Verminderung des Geruchs- und/oder Geschmackssinns (25 Prozent), Myalgie (22 Prozent) und Kurzatmigkeit (19 Prozent) am häufigsten angegeben waren. Es zeigten sich keine regionalen Unterschiede in der Prävalenz. Entsprechend betonen die Autoren, dass die Studie die erhebliche Belastung von medizinischem Personal durch Long COVID weltweit unterstreiche. Die Forderung ist klar: Gesundheitsdienstleister und auch die Politik müssten der Langzeit-COVID-Behandlung bei medizinischem Personal mehr Priorität einräumen.
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