Mikroarray: Plattform erkennt Impflücken und Antibiotikaresistenzen
Schon 2022 konnten die Forschenden mit der Mikroarray-Technologie zeigen, dass sich nur durch eine geringe Menge Blut Antikörper gegen Impfstoffe wie Masern, Tetanus oder SARS-CoV-2 nachweisen lassen. So lässt sich innerhalb kürzester Zeit nachweisen, ob ein ausreichender Impfschutz besteht. Dank der Forschenden des Leibniz-Institut für Photonische Technologien /Leibniz-IPHT und drei Thüringer Diagnostik-Unternehmen können Impflücken und antibiotikaresistente Erreger innerhalb von Tagen anstelle von Wochen entdeckt werden.
Schnellere und aussagekräftige Tests
In einer Studie untersuchten sie Antikörper, die bakterielle Enzyme nachweisen, die Antibiotikaklassen unwirksam machen. Die neue Mikroarray-Plattform testet alle Antikörper gleichzeitig als Fänger und als Sucher dieser Antikörper. Bisherige Einzelschritte klassischer ELISA-Tests können dadurch ausgespart werden. Von 49 getesteten Antikörpern zeigte ein Fünftel starke, reproduzierbare Signale, die sich wiederum für Schnelltests wie Lateral-Flow-Streifen eignen. Dadurch können Tests nun teilweise innerhalb von Minuten durchgeführt werden mit aussagekräftigen Ergebnissen.
Sinkende Impfquoten und dadurch steigende Infektionszahlen, zum Beispiel für Masern mit 127.000 gemeldeten Fällen 2024 in Europa – mehr als doppelt so viele wie in 2023, verschärfen das Problem. Die neue Plattform kann dabei helfen, diese Impflücken schnell und gezielt aufzudecken, um Klarheit zu schaffen, etwa bei Schuleingangsuntersuchungen. „Wir wollten eine flexible Testplattform schaffen, die auf neue Gesundheitsrisiken reagieren kann – sei es ein neuer Erreger, eine Impflücke oder eine resistente Infektion“, erläutert Prof. Ralf Ehricht vom Leibniz-IPHT und der Universität Jena und Projektleiter.
Die neue Plattform ist so konzipiert, dass sie sich jederzeit erweitern lässt. Aufgrund der steigenden Infektionskrankheiten und Resistenzen ein entscheidender Vorteil. In Zukunft soll die Mikroarray-Plattform auch dafür genutzt werden, diagnostische Verfahren aus der Forschung schneller in die Praxis überführen zu können.
Quelle: idw
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