Es handelt sich um ein Thema, um das viele Menschen, wenn sie nicht direkt betroffen sind, einen großen Bogen machen. Doch insgesamt gibt es zu wenige Organe, was mit langen Wartezeiten für Patientinnen und Patienten verbunden ist, die auf ein Organ warten (müssen). Gerade im Vergleich mit anderen Ländern ist Deutschland im Bereich Organspende im Hintertreffen. Gefordert wird deshalb schon länger die Einführung der Widerspruchsregelung auch hierzulande. Das prinzipielle Vorgehen bei der Suche nach passenden Organempfängern im Eurotransplant-Netzwerk und die Rolle der HLA sowie neue Entwicklungen bei der Epitop-basierten Analyse werden im Heft vorgestellt.
Die Transplantation hat aber auch noch eine andere Seite. Die oftmals nur wenig beachtete und auch wenig bekannte Gewebespende kann für viele potenzielle Spenderinnen und Spender eine Alternative sein, die mit Hirntoddiagnose (eigener Beitrag plus CT-Angiografie im Rahmen der Hirntoddiagnostik) und Ähnlichem ein Problem haben. Denn sie kann bei manchen Geweben entweder als Lebendspende vorgenommen werden oder aber noch nach dem Herz-Kreislauf-Stillstand.
So betont die DGFG im Beitrag, dass die Gewebemedizin ein unverzichtbarer Bestandteil der Transplantationsmedizin sei. Sie kann auf eine lange Historie zurückblicken. So jährt sich 2025 die erste erfolgreiche Hornhauttransplantation durch Dr. Eduard Zirm zum 120. Mal. Dies war einer der Meilensteine in der Medizingeschichte, die die moderne Organ- und Gewebetransplantation erst möglich gemacht haben. Auch bei einer Gewebespende muss eine schriftliche oder mündliche Zustimmung der Spenderinnen oder Spender vorliegen. Infrage kommen Augenhornhäute, Herzklappen, Blutgefäße, Knochen, Weichteile, Haut und Plazenten. Was viele nicht wissen, die Plazentaspende ist wie teilweise Knochenspenden zum Beispiel im Rahmen einer Hüftendoprothesen-OP eine Lebendspende. Bei der Lebendorganspende hat die Politik gerade die Reform auf den Weg gebracht. Aufgegriffen wird zudem ein Fall von Blutgruppenkonversion nach KM-Transplantation. Große Hoffnungen ruhen bei Organ- und Gewebetransplantationen auch auf dem 3D-Bioprinting, das perspektivisch den Mangel verringern könnte. Der Englischbeitrag lautet: „Understanding Liver Transplantation: Short Facts About it“.
Die Reihe zu Anomalien und Normvarianten wird mit Ohranomalien fortgesetzt. Daneben gibt es noch einen Beitrag zu Harnwegsinfektionen bei älteren Patientinnen und Patienten. Gibt es noch andere Risikofaktoren außer einem liegenden Harnwegskatheter?
In der Rechtsprechstunde geht es diesmal auch um das Thema Organspende. Welche arbeits- und sozialrechtlichen Rahmenbedingungen sind zu beachten. DVTA-Mitglieder können bei Fragen zu diesen (und anderen rechtlichen) Themen die Sprechstunde des Verbandes kostenfrei nutzen. Einen Überblick über die rechtlichen Themen aus den vergangenen Heften haben Sie hier.
Die Berufspolitik geht auf das Meeting Netzwerk BiG ein. Ein Bericht zur feierlichen Übergabe der Urkunde zur Aufnahme von sechs ausgewählten Bildern aus Röntgens Nachlass ins UNESCO-„Memory of the World“-Register, zur Historie von Röntgenröhren, zu Neuigkeiten von der DGTI-Tagung, zur Akademisierung, zu einer Transplantation nach Pilzvergiftung sowie eine Rezension zum Buch von James A. Shaw zu historischen Krankheiten und Rätsel sowie Neues aus der Industrie erwarten Sie in der Rubrik „MT intern“.
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