Neue Behandlungsstrategien bei Kopfschmerzen und Migräne

EHC 2024: Internationaler Kopfschmerz- und Migränekongress: Interview mit den Kongresspräsidenten
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Auf dem 18. Europäischen Kopfschmerzkongress werden die neuesten Erkenntnisse aus Wissenschaft und Forschung vorgestellt und diskutiert. Kongresspräsidentin Prof. Antoinette Maassen van den Brink, Rotterdam, und Prof. Jan Versijpt, Brüssel, geben im Vorfeld einen Einblick in die Themenschwerpunkte.

Kopfschmerzen und Migräne sind weltweit verbreitet und verursachen bei den Patienten großes Leid. Neue Entwicklungen in Prävention, Diagnostik und Behandlung werden auf dem 18. Europäischen Kopfschmerzkongress EHC 2024 mit Spannung erwartet. Auf dem interdisziplinären Kongress werden vom 4. bis 7. Dezember in Rotterdam die neuesten Erkenntnisse aus Wissenschaft und Forschung vorgestellt und diskutiert. Kongresspräsidentin Prof. Antoinette Maassen van den Brink, Rotterdam, unterstützt von Prof. Jan Versijpt, Brüssel, gibt schon im Vorfeld einen Einblick in die Themenschwerpunkte.
 
An vier Kongresstagen kommen internationale hochkarätige Experten zusammen, um neue Erkenntnisse auszutauschen. Zu welchen Fragen erwarten Sie besonders interessante Diskussionen?

Prof. Maassen van den Brink: Wir werden in allen Bereichen spannende Diskussionen führen. Ein wichtiger Fokus liegt darauf, welche Rolle die Hormone bei menstruationsbedingter Migräne spielen und welchen Einfluss der Nacken auf Kopfschmerzen hat. Diskutiert wird auch die Sicherheit neuer Antimigräne-Medikamente, die auf den CGRP-Signalweg abzielen.

Prof. Versijpt: Da fällt es mir wirklich sehr schwer, mich für ein Thema zu entscheiden. Wir haben uns sehr bemüht, einen interaktiven Kongress auf die Beine zu stellen, daher freue ich mich sehr auf Live-Diskussionen zwischen Rednern und Publikum, Junioren und Senioren, Klinikern und Grundlagenwissenschaftlern und vielem mehr.

Renommierte internationale Plenarredner werden ihre neuesten Forschungsergebnisse vorstellen. In welchen Bereichen sind neue Erkenntnisse - auch zur Prophylaxe - zu erwarten, die Patienten mit Migräne und Clusterkopfschmerz zugutekommen werden?

Prof. Maassen van den Brink: Ich freue mich auf die neuesten Erkenntnisse zur Beteiligung von noch nicht vollständig charakterisierten Rezeptoren und Mediatoren aus der CGRP-Familie beim Kopfschmerz. Solche grundlegenden wissenschaftlichen Erkenntnisse werden uns helfen, zukünftige Medikamente weiter zu verbessern.

Prof. Versijpt: Ich persönlich freue mich sehr auf neue Daten zur prophylaktischen Wirkung von Candesartan bei Migräne.

Migränepatienten wünschen sich vor allem eins: eine wirksame Therapie. Wie kann eine individualisierte Behandlung eingesetzt werden, um eine Migräneattacke zu unterbrechen? In welchen Bereichen sind neue Daten aus der Praxis in der Akutbehandlung und Prophylaxe zu erwarten?

Prof. Maassen van den Brink: Abgesehen von den neuesten Daten aus der Praxis, auf die ich mich sehr freue, bin ich gespannt auf die neuesten präklinischen Daten zu den Mechanismen, die bei den verschiedenen Arzneimittelreaktionen eine Rolle spielen und die eine Orientierungshilfe für künftige klinische Studien bieten werden. Nicht zuletzt wird auch der Eröffnungsvortrag von Prof. Messoud Ashina ein Höhepunkt der Tagung sein. Prof. Ashina wird einen Vortrag über PACAP halten. Das neue Signalmolekül stellt ein vielversprechendes neues therapeutisches Ziel für die Behandlung von Migräne dar.

Prof. Versijpt: Es wird eine spezielle Sitzung zur Rolle künstlicher Intelligenz und ihren Einsatz beispielsweise bei der Vorhersage einer Migräneattacke geben. Ich denke, dass die Weiterentwicklung dieser Technologien beste Chancen für die gesamte Weiterentwicklung der personalisierten Medizin bietet.
 
„Auf dem Weg zu einer besseren Kopfschmerzbehandlung für alle“ – Welche Inhalte des Kongresses liegen Ihnen besonders am Herzen?

Prof. Maassen van den Brink: Ich freue mich auf alle Aspekte des Kongresses, aber besonders am Herzen liegen mir die Beiträge der Future Headache Experts. Sie haben mehrere Sitzungen im Headache Theatre sowie wissenschaftliche Sitzungen organisiert. Es ist entscheidend, dass wir der nächsten Generation von Kopfschmerzexperten eine Plattform bieten, denn sie sind wirklich unsere Zukunft!

Prof. Versijpt: Für mich bezieht sich unser Kongressmotto auf zwei Dinge. Erstens auf alle Kopfschmerzen, also nicht nur auf Migräne, sondern auch auf anderen primären und sekundären Kopfschmerzen neben Gesichtsschmerzstörungen. Zweitens bezieht es sich auf alle, die entweder als Forschende oder als Betreuende an der Behandlung von Patienten mit Kopf- oder Gesichtsschmerzen beteiligt sind wie zum Beispiel Zahnärzte, Physiotherapeuten, Psychologen, Neurochirurgen und so weiter.
 

Der EHC2024 findet im Postillion Hotel & Convention Centre WTC Rotterdam statt. Alle Informationen und das Konferenzprogramm finden Sie unter: https://headache-congress.org/

Quelle: Conventus

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