Beschlagene Gläser bei Brillenträgern, Schmerzen an den Ohren – Masken sind besonders durch die Corona-Krise ein Alltagsgegenstand geworden. Gerade für Risikoberufe mit vielen Kontakten wie medizinisches Personal, Pflege- oder Lehrkräfte müssen sie sicher, aber auch angenehm zu tragen sein. Da das nicht immer der Fall ist, könnte eine neue Atemmaske die Problematik entschärfen.
Wechselbare Filtervliese
Studentische KI-Tutoren des Business Innovation Engineering Center (BIEC) des Fraunhofer-Instituts für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO in Stuttgart entwickelten eine neue Atemmaske. Ihr Konzept sieht eine Atemmaske mit wechselbaren Filtervliesen vor. Sie soll durch 3D-Druck oder Spritzguss selbst direkt produziert werden können. Mit diesem Ansatz wollen die Wissenschaftler ermöglichen, dass kleine und mittlere Betriebe in Baden-Württemberg das System schnell und unkompliziert aufgreifen können.
TÜV bestätigt Filterwirkung
Nach einer viermonatigen Entwicklungszeit steht nun das Designmuster. Ein Rahmen wird durch einen 3D-Druck oder Spritzguss gefertigt. Hier können unterschiedliche Vliesmaterialien eingelegt und nach Gebrauch ausgetauscht werden. In einer Kleinserie testeten bereits Feuerwehrleute die neue Atemmaske und zeigen sich zufrieden mit dem Komfort. Sie schließe gut ab, verrutsche nicht und die Dichtheit an der Nase sei auch für Brillenträger vorteilhaft.
Der TÜV Rheinland bestätigte zudem die Filterwirkung. Demnach könne die Maske bei richtiger Anwendung das Infektionsrisiko senken. Die FFP3-Anforderungen erfüllte die Atemmaske jedoch nicht ganz. Anhand der Prüfung setzen sich die Wissenschaftler das Ziel, die erkannten Schwachstellen auszubessern. Mit dieser neuen Maske will das Fraunhofer IAO dabei helfen, die aktuelle Pandemie einzudämmen und kleinen und mittleren Unternehmen eine kostengünstige Fertigung zu ermöglichen.
Quelle: idw, 26.10.2020
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