Weltweit steigt die Anzahl der Darmkrebserkrankungen unter 50 Jahren an. Mögliche Ursachen sind die Ernährungsweise, Bewegungsmangel, Übergewicht oder auch der übermäßige Einsatz von Antibiotika. Frühzeitig erkannt, hat der Darmkrebs jedoch gute Heilungschancen. In den vergangenen Jahren wurden zwar neue Krebsmarker entdeckt, die Überführung in die klinische Praxis lässt jedoch noch auf sich warten. Forschende des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein und dem Deutschen Krebsforschungszentrums haben hierfür eine neue Methode entwickelt.
Geringere Blutmenge
Die neue Methode basiert auf einem Bluttest zur Krebserkennung und kombiniert die Immunpräzipitation mit der digitalen Multiplex-PCR. Beim neuen Verfahren wird zum einen weniger Blut benötigt dank einer schonenden, nicht-degradierenden Probenaufbereitung. So reichen etwa 500 µL (ein Fünftel Teelöffel), um eine ähnliche Genauigkeit zu erreichen wie bisherige Verfahren mit der zwanzigfachen Blutmenge. Dies belegte die Pilotstudie mit 32 Darmkrebspatientinnen und -patienten und 29 Kontrollpersonen. Der neue Test erreichte eine Sensitivität von 85 % und eine Spezifität von 90 %.
Um diesen Test in die Routinediagnostik und den klinischen Alltag zu integrieren, sind weitere Studien notwendig. Zunächst möchten die Forschenden die Genauigkeit weiter steigern, indem zusätzliche Marker integriert werden.
Quelle: idw
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