Neue Studien zu den Auswirkungen von SARS-CoV-2
Denn sie sprechen eine eindeutige Sprache. So wurde jüngst eine Studie veröffentlicht, die Metastasen bei Brustkrebs untersucht hat. Vor allem die ruhenden disseminierten Krebszellen (DCCs) spielen eine große Rolle, sie können jederzeit aktiv werden. Das Ergebnis: An Mäusen wurde gezeigt, dass Infektionen mit Influenza und SARS-CoV-2 zum Verlust des Pro-Dormanz-Phänotyps von Brust-DCCs in der Lunge führen können. Dies führe innerhalb von zwei Wochen zu einer massiven Ausbreitung von Karzinomzellen in Metastasen. Verglichen haben die Wissenschaftler dann die tierexperimentellen Daten mit Daten aus Biobanken. Die Analysen von Krebsüberlebenden aus den Datenbanken UK Biobank (alle Krebsarten) und Flatiron Health (Brustkrebs) zeigten demnach, dass eine SARS-CoV-2-Infektion das Risiko einer krebsbedingten Mortalität und Lungenmetastasierung im Vergleich zu nicht infizierten Krebsüberlebenden deutlich erhöhe. Die Wissenschaftler schlussfolgern, dass diese Entdeckungen den enormen Einfluss von Virusinfektionen der Atemwege auf das Wiederauftreten von Metastasen bei Krebs unterstreichen.
Auswirkungen auf das Gehirn
Viele Patientinnen und Patienten leiden nach einer SARS-CoV-2-Infektion auch unter neurologischen Symptomen (was schön früh in der Pandemie als Neuro-COVID bezeichnet wurde). Zu diesen Symptomen, die mit Long COVID in Verbindung gebracht werden, zählen z.B. Angstzustände, Depressionen und Gedächtnisstörungen („Brain-Fog“). Die dabei zugrunde liegenden Mechanismen sind nach wie vor noch nicht vollständig verstanden. In einer weiteren Studie wurden nun die Gehirne von Goldhamstern untersucht. Das Forschungsteam betont, dass damit Beweise geliefert werden konnten, dass SARS-CoV-2neuroinvasiv ist und das Gehirn dauerhaft infizieren kann. Es seien virale RNA und replikative Viren 80 Tage nach der Erstinfektion im Hirnstamm nachgewiesen worden. Die infizierten Hamster wiesen eine neurodegenerative Signatur im Hirnstamm auf. Wie beim Menschen seien bei den Hamstern anhaltendes depressionsähnliches Verhalten, ein beeinträchtigtes Kurzzeitgedächtnis und spätere Angstsymptome aufgetreten. Entsprechend kommen die Wissenschaftler zum Ergebnis, dass die zugrunde liegenden Mechanismen wahrscheinlich mit virusbedingten und neuroimmunometabolischen Veränderungen im Hirnstamm in Zusammenhang stehen. Damit gibt es neben den bereits gefundenen Veränderungen im Scan von menschlichen Gehirnen einen weiteren „Beweis“ für die Auswirkungen von SARS-CoV-2 auf das Gehirn.
Neue Varianten in Sicht
Gleichzeitig könnten sich bereits neue SARS-CoV-2-Varianten ankündigen, die wieder zu schwereren Wellen führen könnten. So hat BA.3.2 nun mit Australien den vierten Kontinent erreicht. Zuvor wurde sie auch in Europa schon gefunden. BA.3.2 ist eine Saltation-Variante, die aus einer etwa dreijährigen chronischen Infektion resultiert. Sie unterscheidet sich stark von allen anderen aktuellen Varianten und soll immunevasiver sein. Sie hat über 50 Mutationen im Vergleich zur BA.3 Linie. Ryan Hisner stellte daraufhin bei X die Frage, ob es nochmals eine ähnliche Mutation geben könnte wie damals bei BA.2.86, die dann zur globalen Dominanz der neuen Variante führen könnte. Zumindest steige die Zahl der Möglichkeiten mit der weiteren Ausbreitung, so der Variantenspezialist.
Artikel teilen






