Neuer Pflanzenwirkstoff gegen Bronchienverengung

Asthma
mg
Bronchienverengung
Links gesunde Bronchien, rechts verengte Bronchien, wie sie bei Asthma auftreten können © Taras/stock.adobe.com
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Im Laufe der Zeit verlieren Medikamente gegen Asthma bronchiale ihre Wirkung und sie verhindern nicht mehr die Verengung der Bronchien. Ein neuer Pflanzenwirkstoff soll durch gezielte Hemmung dafür sorgen, dass sich weniger Kollagen in den Bronchien ansammelt und sie dadurch nicht anschwellen.

In der Behandlung des Asthma bronchiale gibt es noch einige Optionen zur Verbesserung. Da die Betroffenen anfallsweise an Atemnot leiden aufgrund einer Verengung der Bronchien (Remodeling), erhalten sie zum jetzigen Standpunkt meist antientzündliche Medikamente – wobei nicht genau klar ist, inwiefern Entzündung und Verengung zusammenhängen. Irgendwann verlieren diese Medikamente ihre Wirkung und das Bronchialgewebe verdickt mit der Zeit aufgrund der Ansammlung von Kollagen. Therapieansätze, um dies zu verhindern, gibt es bisher nicht.

Direkte Protein-Hemmung

Der nun getestete Pflanzenwirkstoff stammt aus der Korallenbeere Ardisia Crenata und hemmt ein bestimmtes Protein, das Gq-Protein, und verhindert so das Remodeling der Bronchien. „Andere Medikamente zielen vielfach auf Rezeptoren für das Gq-Protein, von denen es aber jede Menge verschiedene gibt“, erläutert die Erstautorin der Studie, Jennifer Dietrich. „Daher haben wir entschieden, den Weg von der anderen Seite her zu beschreiten und das Protein direkt anzugehen.“ 

Im Mausmodell für chronisches Asthma bronchiale testeten die Forschenden den Wirkstoff über einen Zeitraum von 5 Wochen. Die Mäuse erhielten den Wirkstoff in flüssiger Form, direkt in die Lunge. Dabei konnten die Forschenden ein abnehmendes Remodeling beobachten, sowie weniger Kollagenablagerungen und eine verringerte Schleimproduktion, was an der ebenfalls verringerten Anzahl Schleim produzierender Becherzellen liegt. Tests an menschlichen Zellen zeigten, dass Kollagen-produzierende Zellen unter Einfluss des Wirkstoffs ein verlangsamtes Wachstum aufwiesen. Auch die Schleimsekretion und -produktion wird verringert, was Tests an Lungenschnitten von Menschen, die an Asthma gestorben waren, belegten.

Frühere Studien haben bereits gezeigt, dass der Wirkstoff das Zusammenziehen der Bronchien verhindert, was ihn insgesamt zu einem vielversprechenden Wirkstoff für die Asthma-Therapie macht. Denn bindet er einmal an ein Gq-Protein, ist der Wirkstoff der Korallenbeere dort mehrere Tage aktiv.

Literatur:
Dietrich J, Matthey M, Simon A, Wenzel D. et al.: Pharmacological Gq Targeting Prevents Asthmatic Airway Remodeling. Molecular Therapy, 23. Juli 2025: S1525-0016(25)00568-4; DOI: 10.1016/j.ymthe.2025.07.032.

Quelle: idw

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