„Patientensicherheit ist die Grundlage allen ärztlichen Handelns. Sie erfordert mehr als Wissen und Gewissen. Sie setzt Strukturen voraus, die Raum für Zuwendung, kollegialen Austausch und fachliche Reflexion bieten und dadurch Fehlern vorbeugen.“ Das betonte Bundesärztekammer-Präsident Dr. Klaus Reinhardt vor der Tagung „Sicher ist sicher – Patientensicherheit als gemeinsame Kernaufgabe!“ am 22. Oktober in Berlin.
Reinhardt betonte, dass die Förderung von Qualität und Sicherheit integraler Bestandteil ärztlicher Berufsausübung sei. Zahlreiche Initiativen und Maßnahmen, die von Ärzten für Ärzte entwickelt wurden, fänden sich im Versorgungsalltag wieder: Qualitätszirkel, Peer Reviews, Konsile, Tumorkonferenzen sowie Morbiditäts- und Mortalitätskonferenzen. Wichtige Erkenntnisse zur Fehlerprävention ergeben sich zudem aus den Daten der Gutachterkommissionen und Schlichtungsstellen bei den Ärztekammern sowie aus CIRSmedical.de, dem Berichts- und Lernsystem der deutschen Ärzteschaft für kritische Ereignisse in der Medizin.
Zunehmende Arbeitsverdichtung und Bürokratie
Trotz dieser etablierten Qualitätsinstrumente sieht Reinhardt die Verantwortung nicht allein bei der Ärzteschaft. Eine sichere Patientenversorgung könne nur gelingen, wenn auch die strukturellen Rahmenbedingungen stimmen. Politik und Kostenträger müssten dafür sorgen, dass Ärztinnen und Ärzte die notwendige Zeit und Unterstützung für verantwortungsvolle Entscheidungen erhalten. Angesichts zunehmender Arbeitsverdichtung, Bürokratie und Wettbewerbsdrucks fehle diese Zeit in Kliniken und Praxen jedoch häufig.
Im Rahmen der Tagungsreihe „BÄK im Dialog“ diskutierten Ärztinnen und Ärzte, Pflegekräfte sowie Vertreterinnen und Vertreter aus Politik und Selbstverwaltung Chancen und Risiken für die Patientensicherheit unter den aktuellen Bedingungen des Gesundheitssystems. Die Expertinnen und Experten konnten Möglichkeiten des Lernens aus Fehlern und potenziellen Fehlern eruieren und aus unterschiedlichen Perspektiven Mittel und Wege für eine dauerhafte Stärkung von Qualität und Sicherheit in der Patientenversorgung aufzeigen.
Quelle: BÄK
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