Personalisierte Versorgung beim Lynch-Syndrom

Dickdarmkrebs
mg
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Trotz der Genesung nach einer primären Krebserkrankung kann es bei Personen mit Lynch-Syndrom zu einem erneuten Auftreten eines Dickdarmkrebs kommen. Forschende untersuchen damit zusammenhängende Risikofaktoren, um die personalisierte Versorgung der Betroffenen zu verbessern.

Das Lynch-Syndrom, ein „hereditäres nicht polypöses kolorektales Karzinom“ (HNPCC), ist die häufigste, erblich bedingte Risikoerhöhung für Krebs. Es erhöht das Risiko für Dickdarmkrebs und auch weitere Krebsarten deutlich und macht etwa fünf Prozent der Erkrankungen an Dickdarmkrebs aus. Beim Lynch-Syndrom liegt ein Gendefekt in den Genen vor, die für die Reparatur der DNS verantwortlich sind. Forschende untersuchten nun die Risikofaktoren, die dazu führen, dass es zu einem zweiten primären Dickdarmkrebs nach erfolgreicher Erstbehandlung kommt.

Gene sind ausschlaggebend

Für die Studie wurden die Daten von 852 Betroffenen des Lynch-Syndroms aus dem zentralen Register des Deutschen Konsortiums Familiärer Darmkrebs verwendet. Diese Personen wurden nach ihrer ersten primären Dickdarmkrebserkrankung weiter beobachtet. Die Forschenden analysierten vor allem Alter, Geschlecht, genauer Ort der Ersterkrankung sowie genetische Merkmale, um erhöhte Risiken für eine zweite Krebserkankung festzustellen.

„Etwa jeder fünfte der untersuchten Lynch-Syndrom-Träger entwickelte im Verlauf von durchschnittlich 7,9 Jahren einen zweiten Dickdarmkrebs“, erklärt Erstautor Dr. Robert Hüneburg, Sprecher des Deutschen Konsortiums Familiärer Darmkrebs und Oberarzt an der Medizinischen Klinik I des Universitätsklinikums Bonn. Es zeigte sich, dass vor allem die Gene ausschlaggebend sind für eine erneute Dickdarmkrebserkrankung. Lagen Veränderungen im Gen MLH1 oder MSH2 vor, hatten die Betroffenen ein erhöhtes Risiko gegenüber den Personen mit Veränderungen in den Genen MSH6 oder PMS2.

Die neuen Beobachtungen basieren auf einer der bislang größten Personengruppen zu dieser Fragestellung, so PD Dr. Christoph Engel, Co-Senior-Autor der Studie. Die Dokumentationen des Registers ermöglichen eine Risikobewertung auch solcher Faktoren, die weniger offensichtlich sind als andere. Zudem unterstreichen die Ergebnisse den Nutzen solcher Register erblich bedingter Tumorsyndrome. 

Literatur:
Hüneburg R et al.: Identifying risk factors for metachronous colorectal cancer in Lynch syndrome; Clinical Gastroenterology and Hepatology; DOI: 10.1016/j.cgh.2025.06.040.

Quelle: idw

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