Post-COVID: Botenstoffe fördern Entzündungen in Nasenschleimhaut

mg
Frau mit Decke über den Schultern sitzt auf der Couch und putzt sich die Nase, heller verschwommener Hintergrund
© fizkes/stock.adobe.com
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Zwei Botenstoffe sind scheinbar am Post-COVID-Syndrom beteiligt: Sie sorgen dafür, dass Entzündungen in der Nasenschleimhaut nach einer SARS-CoV-2-Infektion nicht abklingen.

Viele Aspekte, wieso manche Menschen nach einer SARS-CoV-2-Infektion nicht genesen, sondern weiterhin krank bleiben, sind ungeklärt. 3–17 Prozent der Erkrankten leiden am Post-COVID-Syndrom mit unterschiedlichen Spät- und Langzeitfolgen. Forschenden des Forschungszentrum Borstel, Leibniz Lungenzentrum (FZB), der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU), der Universität Lübeck (UzL) und dem Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH) ist es nun gelungen, Licht ins Dunkel zu bringen. Sie konnten zwei Botenstoffe entdecken, die Entzündungen in der Nasenschleimhaut immer wieder befeuern, sodass diese nicht abklingen können.

Langanhaltende Entzündungsreaktionen

Für ihre Analyse untersuchten die Forschenden Nasenbiopsien von 25 Patientinnen und Patienten mit Post-COVID auf zellulärer und molekularer Ebene. Der Fokus lag auf den Zelltypen und ihren Signalwegen. Es zeigte sich, dass die Schleimhaut der oberen Atemwege auch Monate nach einer Infektion mit SARS-CoV-2 strukturelle Veränderungen aufzeigt. Zwei hierfür verantwortliche Botenstoffe sind TNFα und TGFβ. Sie halten eine andauernde Fehlprogrammierung ausreicht. In humanen Schleimhautmodellen konnten die Befunde bestätigt werden.

„Unsere Daten zeigen, dass die Kombination der beiden Botenstoffe TNFα und TGFβ die Regeneration des Flimmerepithels empfindlich stört“, erläutert Dr. Karosham Reddy, Erstautor. „Die anhaltende Entzündung in der Nasenschleimhaut wird also nicht durch das Virus selbst aufrechterhalten, sondern durch diese Botenstoffe angetrieben." Dadurch kommen langanhaltende Atembeschwerden und eine erhöhte Infektanfälligkeit zustande, die typisch für das Post-COVID-Syndrom sind.

Zudem liefern die Ergebnisse mögliche neue Therapieansätze. Um die Beschwerden zu lindern, könnten die für das Post-COVID-Syndrom spezifischen Signalwege als Angriffsziel genutzt werden. So könnten langfristige Schäden verhindert werden und eventuell lassen sich die Erkenntnisse sogar auf andere chronische Lungenerkrankungen übertragen. 

Literatur:
Reddy KD, Maluje Y, Ott F. et al.: scRNA-seq reveals persistent aberrant differentiation of nasal epithelium driven by TNFα and TGFβ in post-COVID syndrome. Nat Commun (2025); DOI: 10.1038/s41467-025-64778-0.

Quelle: idw

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