„Schwangerschaftsabbrüche entkriminalisieren und Hürden abbauen“
Das heißt vor allem, so der BDP, „Schwangerschaftsabbrüche zu entkriminalisieren und damit Hürden abzubauen, die den Zugang zu und die Rahmenbedingungen für eine medizinische Versorgung sowie Beratungsangebote verbessern, die Umsetzung auf Länderebene erleichtern und die Kostenübernahme regeln“.
Das UN Committee on the Elimination of Discrimination against Women (CEDAW, Ausschuss der Vereinten Nationen zur Beseitigung der Diskriminierung der Frau) weist ebenfalls darauf hin, dass die Kriminalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen sowie die Verweigerung oder Verzögerung des Zugangs zu reproduktiver Gesundheit eine Verletzung der Rechte von Frauen und eine Form geschlechtsspezifischer Gewalt darstellten.
Schwerwiegende Auswirkungen auf die körperliche und psychische Gesundheit
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt, dass die Verweigerung aus Glaubensgründen den Zugang zu sicheren und legalen Schwangerschaftsabbrüchen nicht behindern oder erschweren darf, da dies eine schwere Belastung für betroffene Frauen darstelle, den Schutz vor Risiken verhindere und schwerwiegende Auswirkungen auf die körperliche und psychische Gesundheit haben könne.
„Das Verbot von medizinisch indizierten Schwangerschaftsabbrüchen verstößt zudem gegen den Willen der Patientin, widerspricht der reproduktiven Selbstbestimmung und dem Recht auf eine medizinisch notwendige Behandlung. Und die Behauptung, dass Abtreibungen die psychische Gesundheit von Frauen schädigen, sind wissenschaftlich nicht belegt“, betont der Berufsverband.
Im Gegenteil: Hindernisse beim Zugang zu sicheren Schwangerschaftsabbrüchen könnten ein erhöhtes Risiko für Stress, Angstzustände und andere psychische Probleme mit künftigen psychosozialen Auswirkungen darstellen. Im Kontext sozialer Prozesse könnten sie dem BDP zufolge außerdem als Argumentationslinie für die Ausübung von Macht und struktureller Gewalt verstanden werden.
Quelle: BDP
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