Mehrere Erhebungen haben bereits gezeigt, dass GLP-1-Rezeptoragonisten und SGLT2-Inhibitoren das Alzheimer-Risiko senken können. Die letzte Studie mit Hinweisen darauf war eine Zielversuchsemulationsstudie. Dort wurde versucht, eine randomisierte Studie zu simulieren mittels Daten aus Beobachtungsstudien. Basis waren Gesundheitsdaten von 2014–2023 aus Florida von Personen über 50 Jahren mit Typ-2-Diabetes, ohne Hinweise auf eine bevorstehende Alzheimer-Erkrankung. Es wurden drei Kohorten gebildet: erstens solche, die GLP-1-Rezeptoragonisten vs. andere Glukose-reduzierende Medikamente erhielten, zweitens, die SGLT2-Inhibitoren vs. andere Glukose-reduzierende Medikamente erhielten und drittens diejenigen, bei denen GLP-1-Rezeptoragonisten und SGLT2-Inhibitoren auf das Alzheimer-Risiko verglichen wurden.
Unbekannte Wirkung und Nebenwirkungen
Es zeigte sich, dass gegenüber anderen Glukose-senkenden Mitteln, SGLT1-Inhibitoren und GLP-1-Rezeptoragonisten das Alzheimer-Risiko signifikant verringern. Zwischen den beiden Typen gab es jedoch keine festzustellenden Unterschiede bezüglich einer höheren Wirksamkeit. Zur Wirkung gibt es unterschiedliche Thesen, da der genaue Mechanismus unbekannt ist. Es könnte sein, dass beide Medikamente die Neuroinflammation hemmen, die auch bei Alzheimer eine Rolle spielt. Doch auch die positive Wirkung auf die Gefäßgesundheit könnte eine Rolle spielen.
Dennoch bleiben Expertinnen und Experten vorsichtig in ihrer Einschätzung der neuen Erkenntnisse. Schließlich sind die genauen Wirkungswege (und Nebenwirkungen) noch nicht geklärt und es sind retrospektiv gesammelte Daten, keine ursächlichen randomisiert kontrollierten Studien. Doch es laufen derzeit Phase-3-Studien, die mehr Aufschluss geben können.
Die DGN empfiehlt eine gesunde Lebensführung in Form einer gesunden Ernährung, sozialen Kontakten und die Korrektur von Seh- und Hörstörungen. Diese Maßnahmen können das Demenzrisiko ebenfalls senken – um bis zu 45 Prozent und das ohne Nebenwirkungen. Außerdem bekämpfen die Spritzen nicht die Ursache des Problems, nur das Symptom und müssen stets verabreicht werden, um den Effekt beizubehalten.
Quelle: idw
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