So blickt Deutschland auf künstliche Intelligenz

Zwischen Hoffnung und Sorge
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Das Bild zeigt eine futuristische Darstellung von Künstlicher Intelligenz (KI). Im Zentrum steht der Schriftzug "KI", umgeben von binären Codes und einem Netzwerk aus verbundenen Punkten, die neuronale Netzwerke oder Datenströme symbolisieren.
© sabida/stock.adobe.com
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Künstliche Intelligenz polarisiert. Viele Menschen sehen Chancen, doch Ängste vor Kontroll- und Jobverlust sowie fehlendem Datenschutz sind weit verbreitet. Die Akzeptanz hängt stark von Alter und Wissen ab.

Künstliche Intelligenz (KI) gilt als Schlüsseltechnologie der Zukunft – doch wie steht die deutsche Bevölkerung wirklich dazu? Die Sommerumfrage 2025 der Hochschule für Oekonomie und Management (FOM) liefert ein differenziertes Meinungsbild auf Basis von 6.937 Interviews. Die Daten zeigen: 37 Prozent der Befragten fühlen sich im Umgang mit KI-Technologien sicher.
Hier zeigen sich deutliche Unterschiede zwischen den Generationen: Während 69 Prozent der Generation Z (12 bis 27 Jahre) angeben, sich sicher und kompetent im Umgang mit KI-Technologien zu fühlen, sinkt dieser Wert mit steigendem Alter deutlich. In der Generation X (44 bis 59 Jahre) stimmen noch 26 Prozent der Aussage zu, bei den Babyboomern (60 bis 78 Jahre) ist es lediglich jeder Zehnte.

Fehlendes Wissen über KI-Technologien

Der Generationenvergleich macht deutlich: Jüngere Menschen sind nicht nur offener gegenüber KI, sondern auch technisch versierter. „Die Kluft zwischen den Generationen ist frappierend – gerade bei einem Zukunftsthema wie KI dürfen wir es nicht zulassen, dass ältere Altersgruppen abgehängt werden. Bildung und Weiterbildung müssen generationenübergreifend gedacht werden“, betont Prof. Dr. Oliver Gansser, wissenschaftlicher Leiter der Studie. Die Ergebnisse belegen, dass in älteren Generationen das Wissen über KI fehlt. Nur jeder Fünfte der Generation X und nur jeder Zehnte Boomer sagt, dass er über ausreichend Wissen rund um KI verfügt. In der Generation Z sind es 39 Prozent.

Trotz medialer Präsenz bleibt die tatsächliche Nutzung hinter den Erwartungen zurück: Nur 35 Prozent nutzen KI-basierte Tools wie Chatbots, Sprachassistenten oder Textgeneratoren regelmäßig im Alltag, im Job sind es 28 Prozent. Besonders viele Anwender kommen aus den Bereichen Banken und Versicherungen (44 Prozent) sowie Dienstleistungen (37 Prozent). Einen geringen Einsatz von KI-gestützten Tools verzeichnen die Branchen Land- und Forstwirtschaft (11 Prozent) und das Baugewerbe (18 Prozent). Auch dort zeigt sich ein deutlicher Unterschied zwischen den Generationen: Die KI-Nutzung im Alltag und Job nimmt mit zunehmendem Alter ab.

Gleichzeitig machen sich 45 Prozent aller Befragten Sorgen um mögliche Jobverluste durch KI. Paradoxerweise klammern sich die meisten Menschen – unabhängig von der Branche und Generation – dabei selbst aus: Nur 18 Prozent befürchten, im Job durch KI ersetzt zu werden. Parallel dazu existieren Ängste, durch KI überfordert zu werden (44 Prozent), die vor allem in den älteren Generationen präsent sind.

Mangelndes Vertrauen in KI-Ergebnisse

Insgesamt fehlt der Mehrheit aber noch das Vertrauen in KI-Ergebnisse: Nur 39 Prozent aller Befragten vertrauen den Entscheidungen und Empfehlungen von KI-Systemen. „Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass viele Menschen KI zwar als nützlich betrachten – sie aber nicht als reif für verantwortungsvolle Entscheidungen ansehen”, ordnet Prof. Gansser ein. Passend dazu sagen 73 Prozent der Befragten, dass KI menschliche Entscheidungen unterstützen kann, aber keine endgültigen Entscheidungen treffen sollte.

Ein zentrales Thema bleibt der Datenschutz: 66 Prozent der Befragten sorgen sich um den Missbrauch persönlicher Daten durch KI-Systeme. Nur 18 Prozent fühlen sich beim Thema Datensicherheit in Bezug auf KI „sehr sicher“. Die Mehrheit lehnt eine unkontrollierte Datensammlung durch KI-gestützte Systeme ab. Gleichzeitig gibt mehr als die Hälfte der Befragten (57 Prozent) an, nicht zu wissen, wie sie sich schützen kann. „KI wird in Deutschland nicht grundsätzlich abgelehnt – aber sie wird kritisch beäugt. Nur wenn Transparenz, Bildung und Kontrolle mitwachsen, bleibt die Technologie akzeptiert“, so Prof. Gansser.

Trotz dieser Unsicherheiten erkennen viele Menschen das Potenzial der Technologie: 63 Prozent sind optimistisch, dass KI die Gesellschaft positiv verändern kann. Aber nur jeder Dritte geht davon aus, dass die Technologie langfristig zu mehr Innovation und Wirtschaftswachstum beiträgt. In der Generation Z ist es immerhin jeder zweite Befragte. Bei den älteren Generationen fällt die Zustimmung deutlich schwächer aus – dort überwiegt noch die Skepsis.


Quelle: idw
 

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