Es gibt bisher zwei gängige Verfahren zur Darmkrebsvorsorge: die Darmspiegelung oder der Nachweis von Blut im Stuhl via eines immunologischen Stuhltests (FIT), der anschließend im Labor ausgewertet wird. Während die Darmspiegelung als Goldstandard gilt und auffällige Krebsvorstufen direkt entfernt werden können, ist FIT eine nicht-invasive Art der Früherkennung für alle, die die Darmspiegelung ablehnen. Doch auch mit dieser Untersuchung lassen sich nur 20 Prozent der Deutschen regelmäßig testen.
Mit dem Smartphone auf Darmkrebs screenen
Forschende des DKFZ suchten daher nach einer Alternative, die mehr Zuspruch in der Bevölkerung findet. Sie suchten nach einer Möglichkeit, das Smartphone für die Analyse nutzbar zu machen. Tatsächlich lässt sich ein Hämoglobin-Stuhltest auch via Smartphone durchführen. Möglich ist das durch einen Schnelltest, den man bequem zuhause durchführen kann. Ein Teststäbchen wird drei Mal in die Stuhlprobe getaucht, danach ins Teströhrchen, das anschließend geschüttelt wird. Drei Tropfen dieser Lösung des Teströhrchens werden auf eine Testkassette gegeben, von der man nach 15 Minuten Wartezeit ein Bild mit dem Smartphone macht.
Blutnachweis im Stuhl
Eine App kann dann anhand der Farbintensität erkennen, ob Blut im Stuhl vorliegt oder nicht. Im Vergleich zum klassichen FIT bietet diese Methode noch mehr patientenfreundliche Aspekte: es ist kein Arztbesuch notwendig und auch die Wartezeit ist gering, da man nicht auf das offizielle Laborergebnis warten muss. Auch die Treffsicherheit überzeugt: die Sensitivität ist ähnlich zum Laborergebnis und die Spezifität lag bei 92 Prozent – falsch-positive Ergebnisse waren damit gering.
Die Ergebnisse lieferte eine Studie mit 654 Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Diese konnten zusätzlich zum klassischen FIT auch einen Smartphone-basierten Stuhltest durchführen. Mehr als die Hälfte (55 Prozent) entschieden sich dafür. Aufgrund der positiven Ergebnisse sehen die DKFZ-Forschenden eine Chance, damit mehr Menschen zu erreichen und flächendeckender auf Darmkrebs zu screenen.
Quelle: idw
Artikel teilen