Suizidpräventionsgesetz gefordert

Welttag der Suizidprävention
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Das Bild zeigt zwei Personen, die auf einer Bettkante oder einem Sofa sitzen. Eine Person hält die Hände der anderen in einer unterstützenden und tröstenden Geste.
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„Offen reden – aktiv verstehen – gesellschaftlich handeln“ – das ist auch in diesem Jahr das Motto des Welttages der Suizidprävention am 10. September. Aus diesem Anlass macht der Deutsche Hospiz- und PalliativVerband (DHPV) auf die Bedeutung von Suizidprävention aufmerksam.

„Wir brauchen dringend ein Suizidpräventionsgesetz – und zwar jetzt, nicht erst nach einer erneuten Debatte über die Beihilfe zum Suizid“, erklärt Prof. Winfried Hardinghaus, Vorsitzender des DHPV. Ein solches Gesetz müsse klare Strukturen schaffen, um Betroffene frühzeitig zu erreichen und Hilfen verfügbar zu machen.

„Suizidprävention ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Jeder Mensch kann dazu beitragen – indem wir hinschauen, zuhören und Hilfsangebote sichtbar machen. Je früher Unterstützung greift, desto eher lassen sich Leid und suizidale Krisen verhindern“, so Prof. Dr. Ute Lewitzka, Inhaberin der ersten Professur für Suizidprävention in Deutschland und Mitglied im wissenschaftlichen Beirat des DHPV.

Eine gute Hospiz- und Palliativversorgung

Der DHPV weist zudem darauf hin, dass eine gute Hospiz- und Palliativversorgung nachweislich Suizidwünsche reduzieren kann. „Eine gute Hospiz- und Palliativversorgung wirkt entlastend und suizidpräventiv. Entscheidend ist, dass Menschen wissen: Es gibt Unterstützung, es gibt Begleitung, es gibt Alternativen“, so Prof. Hardinghaus.

Darüber hinaus betont der DHPV die Bedeutung von Beziehungen. Im Koalitionsvertrag ist die Förderung von Caring Communities beziehungsweise sorgender Gemeinschaften vorgesehen. Diese umfassen nicht nur professionelle Hilfsangebote, sondern auch tragende Beziehungen in Nachbarschaften, Vereinen oder Betrieben. Solche sozialen Netze geben Halt, mindern Einsamkeit und können damit ebenfalls suizidpräventiv wirken.

Suizid ist kein individuelles Schicksal

„Jeder Mensch braucht verlässliche Beziehungsnetze – in der Familie, im Freundeskreis und im unmittelbaren Lebensumfeld. Sie sind eine unverzichtbare Ressource, wenn das Leben schwer wird“, sagt Prof. Hardinghaus. „Wir fordern die Bundesregierung auf, die Förderung von Caring Communities zügig anzugehen.“

Der Welttag der Suizidprävention erinnert daran, dass Suizid kein individuelles Schicksal, sondern der Umgang damit eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung ist. Prävention gelingt nur, wenn Politik, Versorgungssysteme und Zivilgesellschaft gemeinsam handeln – im Bewusstsein, dass jeder Mensch zählt.

Quelle: DHPV

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