Tuberkulose: Potenzielle Behandlungsalternativen
Seit 2022 empfiehlt die WHO Linezolid als Teil der Behandlung des Schemas BPaLM gegen multiresistente Tuberkulose (MDR-TB): Bedaquilin, Pretomanid, Linezolid und Moxifloxacin. Die bisherige Therapiedauer von 18 Monaten konnte damit auf 6 Monate reduziert werden. Doch aufgrund der langen Anwendungsdauer im Gegensatz zum Einsatz bei bakteriellen Hautinfektionen können schwerwiegende Nebenwirkungen wie Anämie oder Optikusneuropathie auftreten. Diese können die betroffenen Patientinnen und Patienten schwer belasten, dauerhaft anhalten und damit zu einem Therapieabbruch führen. Daher sind sichere Alternativen notwendig.
Bessere Verträglichkeit
Zur gleichen Klasse wie Linezolid gehören Sutezolid und Delpazolid, die in den aktuellen Studien als Alternative in der Tuberkulosebehandlung getestet wurden. Ihr Vorteil: sie weisen eine geringere Toxizität als Linezolid auf. Die Studien mit der Vierfachkombination – einmal wurde Linezolid mit Sutezolid, einmal mit Delpazolid ersetzt – fanden an Patientinnen und Patienten mit medikamentensensibler Lungentuberkulose statt.
Beide Medikamentenalternativen waren besser verträglich, Sutezolid zeigte eine ausgeprägte antibakterielle Wirkung und keine Fälle von Neuropathie oder hämatologischer Toxizität wurden verzeichnet. Delpazolid verbesserte sogar die Wirksamkeit in der Vierfachkombination und zeigte ebenfalls keine der genannten Nebenwirkungen. Noch ist jedoch keine abschließende Dosierungsempfehlung möglich, auch wenn die Ergebnisse zeigen, dass beide Substanzen eine sichere Alternative für die längere Anwendung der Tuberkulosebehandlung sind.
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