Ultraschall-Screening zu wenig genutzt

Bauchaortenaneurysma
mg
Ein Arzt führt eine Bauchultraschalluntersuchung am Oberkörper eines männlichen Patienten durch, das Ultraschallgerät ist im Hintergrund.
© Peakstock/stock.adobe.com
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Ein Bauchaortenaneurysma verläuft oft symptomlos und kann im Fall eines Risses auch tödlich enden. Obwohl es ein gesetzlich verankertes Ultraschallscreening gibt für Männer ab 65 Jahren gibt, weist die Deutsche Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin daraufhin, dass dieses zu wenig genutzt wird.

Es gibt viele Möglichkeiten, gesundes altern zu fördern. Ein Mittel sind Vorsorgeuntersuchungen, doch nicht alle werden gleich gut genutzt. Das Bauchultraschall-Screening für das Bauchaortenaneurysma ist schon seit 2018 gesetzlich verankert für Männer ab 65 Jahren. Häufig wissen nicht nur die Patienten nichts davon, auch die hausärztlichen Praxen wenden diese Vorsorgeuntersuchung nicht flächendeckend an. Noch weniger verständlich ist jedoch, dass diese Vorsorgeuntersuchung nur für Männer gilt, Frauen mit Risikofaktoren haben bisher keinen Anspruch auf diese Untersuchung. Und das obwohl sie schlechtere Überlebenschancen haben als Männer, wenn es zu einem Riss kommt, erläutert Dr. Bernd Krabbe, Leiter des Arbeitskreises Vaskulärer Ultraschall der Deutschen Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin (DEGUM). Frauen können die Untersuchung nur individuell ärztlich veranlasst erhalten.

Weitere Risikogruppen zum Screening zulassen

Daher möchte die DEGUM zum Internationalen Tag des älteren Menschen am 1. Oktober auf das Thema im Rahmen einer Online-Pressekonferenz darauf hinweisen. Denn aus Sicht der DEGUM muss das Früherkennungsangebot sichtbarer gemacht werden. Anders als beim Mammografie-Screening werden Männer nicht automatisch eingeladen, Hausärztinnen und -ärzte sind gefordert, aktiv auf das Screening hinzuweisen. Zudem weist die DEGUM daraufhin, dass auch bisher ausgeschlossene Risikogruppen die Möglichkeit zum Screening erhalten sollten.

4 bis 8 Prozent der Männer über 65 Jahre zeigen Aneurysmen im Screening. Bei Frauen ist die Quote niedriger, doch sie zeigen häufiger einen gefährlicheren Verlauf. Bei nicht gescreenten Frauen ist die Rupturrate fast doppelt so hoch wie bei nicht gescreenten Männern. Dabei reicht bei frühzeitiger Entdeckung häufig eine konservative Behandlung in Form von regelmäßiger Ultraschallkontrolle, Rauchstopp und Blutdrucksenkung.

Auch die kompetente Durchführung des Ultraschalls sei ein Faktor, weshalb Schulungen im vaskulären Ultraschall strukturell gestärkt werden sollen. „Ultraschall ist das ideale Instrument für dieses Screening: nichtinvasiv, ohne Strahlung, überall verfügbar – aber es wird zu wenig genutzt“, erläutert Krabbe. „Hier müssen wir dringend gegensteuern, denn jede früh entdeckte Gefäßveränderung kann Leben retten.“

Quelle: idw

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