Basis für die aktuelle Analyse war eine Datenbank der USA über das Vorkommen von Chemikalien in Gewässern, da hier die Datenlage am besten ist. Die Messwerte wurden mit Daten zur Giftigkeit gegenüber Wasserorganismen (Pflanzen, Insekten oder Fischen) und mit Nachweisgrenzen verglichen. Dabei zeigte sich, dass von den mehr als 300.000 als möglicherweise umweltschädlich eingestuften Chemikalien für weniger als ein Prozent Messwerte vorliegen. Während bisher gesagt wurde, dass Informationen zur Giftigkeit fehlten, zeigt die Analyse, dass das Hauptproblem in den fehlenden Messdaten liegt.
Nachweisgrenze zu niedrig
Zudem deckte die Analyse ein Problem der Nachweisgrenze auf. Für anorganische und organische Chemikalien sind die Nachweisgrenzen ausreichend niedrig, um eine Gefährdung in Gewässern abzubilden bzw. eine Risikoeinschätzung geben zu können. Bei Pestiziden hingegen, insbesondere Insektiziden, liegen die Nachweisgrenzen zu nah an den Schwellenwerten für biologische Effekte. Somit kann mit gängigen Methoden die notwendige Konzentration für eine korrekte Risikoeinschätzung nicht gemessen werden. Pyrethroide, eine Gruppe der Insektizide, hat nachweislich eine hohe Giftigkeit für Wasserorganismen und spielt derzeit eine wichtige Rolle in der Landwirtschaft. Für diese Gruppe gibt es jedoch kaum eine Möglichkeit das tatsächliche Umweltrisiko zu berechnen, da die Nachweisgrenze oberhalb des Schwellenwerts für biologische Effekte liegt.
Die Autorengruppe stellte außerdem fest, dass weniger Überschreitungen der Schwellenwerte festgestellt werden, da nach vielen Chemikalien in Gewässern nicht mehr gesucht wird. Dabei sei eine konstante Überwachung, auch über die Jahre hinweg, wichtig, um eine konkrete Umweltbeurteilung möglicher gefährlicher Chemikalien überhaupt erstellen zu können.
Quelle: idw
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