Was ist besser? Risikobasiertes oder jährliches Brustkrebs-Screening

Präzisionsmedizin sinnvoll einsetzen?
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Radiologin betrachtet Aufnahmen der Brust.
© Framestock/stock.adobe.com
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Die Studienautoren untersuchten die Frage, ob ein risikobasiertes Brustkrebs-Screening genauso sicher, weniger belastend und für Frauen genauso akzeptabel wie ein jährliches Screening sein kann.

Die Studienautoren führten in den USA eine Parallelgruppenstudie zum Vergleich eines risikobasierten (n = 14.212) mit einem jährlichen (n = 14.160) Brustkrebs-Screening durch. Aufgenommen wurden Frauen im Alter von 40 bis 74 Jahren ohne vorherige Diagnose von Brustkrebs oder duktalem Carcinoma in situ oder prophylaktischer bilateraler Mastektomie. Das mittlere Alter (Standardabweichung) betrug 54 (9,6) Jahre. Der Zeitraum lag zwischen September 2016 bis Februar 2023. Die Nachbeobachtung erfolgte bis zum 5. September 2025 (mediane Nachbeobachtungszeit: 5,1 Jahre). Die statistische Auswertung wurde zwischen Juli und November 2025 durchgeführt. Alle Studienverfahren wurden über eine Online-Plattform abgewickelt. Frauen, die die Randomisierung ablehnten, wurden in eine Beobachtungskohorte aufgenommen. Die Risikobewertung umfasste die Sequenzierung von neun Suszeptibilitätsgenen, einen polygenen Risikoscore und das Modell des Breast Cancer Surveillance Consortium (BCSC) Version 2. Die risikobasierte Gruppe erhielt eine von vier Empfehlungen: (1) höchstes Risiko (≥ 6 % 5-Jahres-Risiko, pathogene Variante mit hoher Penetranz): abwechselnde Mammografie und Magnetresonanztomografie (MRT) alle sechs Monate sowie Beratung; (2) erhöhtes Risiko (oberstes 2,5. Perzentil des altersabhängigen Risikos): jährliche Mammografie und Beratung zur Risikoreduktion; (3) durchschnittliches Risiko: Mammografie alle zwei Jahre; und (4) niedriges Risiko (40–49 Jahre und < 1,3 % 5-Jahres-Risiko): kein Screening, bis das Risiko 1,3 % erreicht oder überschreitet oder bis zum 50. Lebensjahr.

Ergebnisse der Studie

Es hat sich gezeigt, dass ein risikobasiertes Brustkrebs-Screening, bei dem die Screening-Intensität und die Beratung zur Risikominderung auf das individuelle Risiko abgestimmt sind, dem jährlichen Screening nicht unterlegen war. Die Rate an Krebserkrankungen im Stadium ≥IIB war in der risikobasierten Gruppe im Vergleich zur jährlichen Gruppe nicht unterlegen (risikobasiert: 30,0 [95%-KI, 16,3-43,8] vs. jährlich: 48,0 [95%-KI, 30,1-65,5] pro 100.000 Personenjahre; Ratendifferenz, −18,0 pro 100.000 Personenjahre [95%-KI, −40,2 bis 4,1]). Die Rate an Brustbiopsien war in der risikobasierten Gruppe jedoch nicht niedriger (Differenz: 98,7 pro 100.000 Personenjahre [95%-KI: −17,9 bis 215,3]), trotz weniger Mammografien (Differenz: −3.835,9 [95%-KI: −4.516,8 bis −3.154,9]). Die Autoren betonen, dass bei Frauen der höchsten Risikokategorie, die alle sechs Monate untersucht wurden, keine Brustkrebsfälle im Stadium ≥IIB auftraten. Die Raten für Krebsentdeckung, Biopsie und Mammografien nahmen mit zunehmendem Risiko in der risikobasierten Gruppe zu. Entsprechend schlussfolgert das Forschungsteam, dass eine risikobasierte Brustkrebsvorsorge sicher und akzeptabel sei und die Möglichkeit bieten könne, die Vorsorge im Zeitalter der Präzisionsmedizin zu modernisieren. Es könnten die Ressourcen von Frauen mit niedrigem Risiko auf Frauen mit hohem Risiko umverteilt werden. Einschränkend merken die Autoren an, dass die Mehrheit der Teilnehmerinnen Collegeabsolventen und nicht-hispanische weiße Frauen waren. 

Literatur:
Esserman LJ, Fiscalini AS, Naeim A, et al.: Risk-Based vs Annual Breast Cancer Screening: The WISDOM Randomized Clinical Trial. JAMA, Online veröffentlicht: 12. Dezember 2025, DOI: 10.1001/jama.2025.24784.

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