Zukunftsweisende Arbeit zum Schutz von Frühgeborenen erhält Forschungspreis

Johannes-Wenner-Forschungspreis
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Auszeichnung zum Johannes-Wenner-Preis (v. l.): Laudatorin Professorin Angela Zacharasiewicz, Vorstandsmitglied der GPP, Professorin Monika Gappa, Vorstandsmitglied der Deutschen Lungenstiftung, Preisträgerin Privatdozentin Dr. Mandy Laube von der Universität Leipzig und GPP-Präsident Professor Philippe Stock. © Ron Kuhwede
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Die meisten Frühgeborenen benötigen eine Beatmungshilfe, da die Lungen unterentwickelt sind. Um hier mögliche Organschäden der Lunge aufgrund falscher Druckverhältnisse zu verhindern, forscht Dr. Mandy Laube in diesem Bereich und erhielt nun den Johannes-Wenner-Forschungspreis.

Für ihre Forschungsarbeit untersucht Dr. Mandy Laube am pädiatrischen Forschungszentrum in der Abteilung Neonatologie der Universität Leipzig bereits seit einigen Jahren, wie die Lungenreifung von Frühgeborenen stimuliert werden kann. Den Preis erhält sie für ihre zukunftsweisende und vorbildliche Forschung, die einen wichtigen Beitrag zum Verständnis der Lungenfunktion liefert und auch zu den Auswirkungen maschineller Beatmung bei Frühgeborenen, begründet das Preisverleihungskomitee die Wahl.

Geschlechtsspezifische Unterschiede bei Frühgeborenen

In einer vorherigen Forschungsarbeit konnte Laube bereits herausfinden, wieso männliche Frühgeborene mehr Atemprobleme haben als weibliche. Die Antwort fand sie bei der Untersuchung des epithelialen Natriumkanals im Rattenmodell. Dessen Aufgabe ist es, dafür zu sorgen, dass die Flüssigkeit der Neugeborenenlunge nach der Geburt absorbiert wird, damit Platz ist für die Atemluft und die Lunge ihre Aufgabe übernehmen kann. Bei Frühgeborenen ist dieser Prozess jedoch noch nicht so ausgereift wie bei Termingeburten und es zeigte sich, dass bei männlichen Frühgeborenen mehr Flüssigkeit in der Lunge verbleibt. Neben den bereits bekannten Kortikoidsteroiden müssen in Zukuft neue Wege gefunden werden, um den Natriumkanal zu aktivieren. Auch in weiteren Forschungsarbeiten zur Hormonregulation konnte sie geschlechtsspezifische Unterschiede feststellen.

Preisgeld fließt in neue Forschungsarbeit

In einem bereits beantragten interdisziplinären Forschungsprojekt möchte die Laube nun die physikalischen und (patho-)physiologischen Einflüsse mechanischer Beatmung auf zellulärer Ebene bei Frühgeborenen untersuchen. Das Preisgeld wird hierfür eingesetzt, um zu erfahren, ob bei der maschinellen Beatmung Zelltod stattfindet, ob die Verbindungen zwischen Zellen beeinträchtigt werden, welcher Druck schädlich ist, welcher nicht, und ob der zugefügte Schaden reversibel oder irreversibel ist.

Das langfristige Ziel ist die Schadensreduktion bei Frühgeborenen durch Beatmung. Es seien zwar noch viele Modellversuche notwendig, doch durch die Forschung der Preisträgerin könnten wichtige Ansatzpunkte für neue therapeutische Behandlungsmöglichkeiten gefunden werden.

Quelle: Deutsche Lungenstiftung e.V. 

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