EU-Umfrage: Mehr Stress bei der Arbeit seit COVID-19

Extremer Zeitdruck, schlechte betriebsinterne Kommunikation
ab
 Corona-Pandemie: Stresstreiber für Beschäftigte
© kieferpix/stock.adobe.com
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Die Corona-Pandemie ist ein Stresstreiber für Beschäftigte in Europa, wie die EU-Gesundheitsschutzagentur herausgefunden hat. Mehr als vier von zehn Beschäftigten geben an, dass ihr arbeitsbedingter Stress infolge der Pandemie gestiegen ist. Dies geht aus der von der EU-OSHA in Auftrag gegebenen Erhebung „OSH Pulse“ – Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz nach der Pandemie hervor.

Im April und Mai 2022 wurde in allen EU-Ländern, Island und Norwegen eine repräsentative Stichprobe von mehr als 27.000 Beschäftigten befragt. Die Fragen betrafen die psychische und körperliche Belastung und die Bedeutung von Sicherheits- und Gesundheitsmaßnahmen am Arbeitsplatz. Die Erhebung befasste sich zudem mit dem Einsatz digitaler Technologien für Arbeitszwecke und dessen Auswirkungen auf das Wohlbefinden der Beschäftigten.

Schlechte betriebsinterne Kommunikation

Nahezu die Hälfte der Befragten (46 %) gibt an, dass sie extremem Zeitdruck ausgesetzt oder schlicht überlastet sind. Weitere Stressfaktoren sind schlechte betriebsinterne Kommunikationoder Zusammenarbeit und mangelnde Kontrolle über das Arbeitstempo oder die Arbeitsprozesse.

Gesundheitliche Beschwerden bei 30 %

Ein relativ großer Teil der Beschäftigten berichtet von einer Reihe arbeitsbedingter Gesundheitsprobleme, die häufig mit Stress in Verbindung stehen: 30 % der Befragten nannten mindestens eine gesundheitliche Beschwerde (dauerhafte Müdigkeit, Kopfschmerzen, Augenermüdung, Muskelprobleme, Schmerzen), die durch die Arbeit verursacht oder verschlimmert wurde.

Kein Tabuthema mehr?

Psychische Gesundheit ist jedoch kein Tabuthema mehr. Nach Angaben von 50 % der Beschäftigten ist es seit der Pandemie einfacher, dieses Thema am Arbeitsplatz anzusprechen. Allerdings fühlen sich nicht alle Beschäftigten wohl dabei. Während 59 % angeben, dass sie keine Bedenken haben, mit ihrem Vorgesetzten über ihre psychische Gesundheit zu sprechen, haben 50 % die Befürchtung, dass es sich negativ auf ihre Karriere auswirken könnte, wenn sie über psychische Probleme sprechen.

Angebote zur Stressbewältigung

In Bezug auf Initiativen, Prävention und Risikominderung am Arbeitsplatz geben 42 % der Befragten an, dass in ihrem Unternehmen Informationen und Schulungen zum Wohlbefinden und zur Stressbewältigung angeboten werden. Allgemeine und psychosoziale Beratung (38 %), Aufklärungsmaßnahmen und andere Informationsaktivitäten rund um Sicherheit und Gesundheit (59 %) sind ebenfalls verfügbar.

Digitale Technologien bestimmen Arbeitstempo

In 21 der untersuchten Länder gibt eine Mehrheit der Befragten an, dass der Einsatz digitaler Technologien an ihrem Arbeitsplatz das Arbeitstempo bestimmt. Auf nationaler Ebene variiert diese Quote von 33 % in Island und 43 % in Polen bis zu 74 % in Zypern. 

Einsames Arbeiten?

In sechs Ländern gibt mindestens die Hälfte der Befragten an, dass die Nutzung digitaler Technologien dazu führt, dass sie allein arbeiten, wobei der Anteil in Slowenien (69 %) am höchsten ist. In Dänemark (31 %) und Litauen (32 %) hingegen sagen dies nur etwas mehr als drei von zehn Befragten dasselbe. Der insgesamt niedrigste Anteil ist wiederum in Island (21 %) zu verzeichnen. Nahezu sechs von zehn (57 %) der Fachkräfte, Techniker oder höheren Verwaltungsangestellten und 54 % der und 54 % der Büro-, Verkaufs- und Dienstleistungsberufe geben an, dass der Einsatz digitaler Technologien die Geschwindigkeit ihrer Arbeit bestimmt. ihrer Arbeit bestimmt, im Vergleich zu 42 % der gelernten, angelernten oder ungelernten Arbeiter und Landarbeiter..  Ein ähnliches Muster von Unterschieden zeigt sich auch bei der Erhöhung der eigenen Arbeitsbelastung.

Quelle: EU-OSHA

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