Normales Altern geht mit Hirnatrophie und kognitivem Abbau einher. Vor alle das Arbeitsgedächtnis wird davon in Mitleidenschaft gezogen. Eine aktuelle Studie hat nun ergeben, dass sowohl das Praktizieren von Musik als auch das aktive Zuhören den Abbau stoppen können. Entsprechende Untersuchungen wurde mit 132 gesunden Personen im Ruhestand im Alter von 62 bis 78 Jahren durchgeführt. Die Studienteilnehmer hatte in ihrem bisherigen Leben nicht länger als sechs Monate Musikunterricht genommen. Das war eine der Teilnehmevoraussetzung. Die Teilnehmenden wurden nach dem Zufallsprinzip zwei Gruppen zugewiesen, unabhängig von ihrer Motivation, ein Instrument zu spielen. Eine Gruppe erhielt Unterricht im aktiven Hören, der sich auf die Erkennung von Instrumenten und die Analyse musikalischer Eigenschaften in einer Reihe von Musikstilen fokussierte. Der Unterricht dauerte eine Stunde.
Gemeinsame Effekte
Nach sechs Monaten fanden sich gemeinsame Effekte für beide Interventionen: Die Neurobildgebung zeigte bei allen Teilnehmenden eine Zunahme der grauen Substanz in vier Hirnregionen, die an hochrangigen kognitiven Funktionen beteiligt sind, darunter auch Bereiche des Kleinhirns, die am Arbeitsgedächtnis beteiligt sind. Ihre Leistung stieg laut Studie um 6 %. Dieses Ergebnis stand in direktem Zusammenhang mit der Plastizität des Kleinhirns. Auch die Qualität des Schlafs, die Anzahl der Unterrichtsstunden und die tägliche Trainingsmenge wirkten sich der Untersuchung zufolge positive auf den Grad der Leistungsverbesserung aus. Aber, wie das Autorenteam herausfand: Musikalische Interventionen verjüngen das Gehirn nicht. Nur die Alterung lässt sich n bestimmten Regionen verhindern.
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