Tuberkulose bei Geflüchteten aus der Ukraine
Eine erhöhte Aufmerksamkeit für klinische Tuberkulosemanifestationen ist daher geboten, um die Betroffenen frühzeitig therapieren zu können und Kontaktfälle zu vermeiden. Der Zunahme der Meldezahlen in der EU beziehungsweise Europäischen Wirtschaftsunion wurde kürzlich von einer Expertengruppe aus dem Forschungszentrum Borstel, einer international renommierten Tuberkuloseforschungsstätte, analysiert [1].
Methodik
Die Autoren griffen auf Meldedaten des europäischen Zentrums für Infektionskrankheiten, dem European Center for Disease Control and Prevention (ECDC) zurück. Zusätzlich wurden nationale Meldedaten aus Estland, Lettland und Liechtenstein herangezogen. Letztere Länder sind noch nicht an das Meldewesen der ECDC angeschlossen. Eine aktive Tuberkulose (TB) wurde nach den Kriterien der ECDC als entweder klinisch beziehungsweise radiologisch und/oder mikrobiologisch diagnostizierte TB definiert, wobei auch Rückfälle in eine erneut aktive Erkrankung als TB-Fall gewertet wurden. Gezählt wurden nur Erkrankungen, die bei Personen mit ukrainischer Staatsbürgerschaft oder mit Geburtsort in der Ukraine auftraten. Der Zeitraum der Analyse erstreckte sich von 2019–2022 (4 Jahre). Die Meldungen wurden in Bezug gesetzt zur personenbereinigten Anzahl der genehmigten Anträge von ukrainischen Bürgern mit temporärem Aufenthalt in den genannten Ländern. Dieser Parameter entspricht etwa der Gesamtzahl der offiziell anerkannten Geflüchteten aus der Ukraine.
Entnommen aus MT im Dialog 5/2025
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