300. Therapie mit CAR-T-Zellen

Universitätsklinikum Leipzig
mg
Medizinisches Team in einem Krankenhauszimmer, das eine Patientin am Krankenbett betreut, umgeben von medizinischen Geräten und Monitoren.
PD Dr. Vladan Vučinić, Krankenschwester Birgit Walther, Prof. Klaus Metzeler und Dr. Marie Jung (v. l.) bei der 300. CAR-T-Zell-Therapie in der Klinik und Poliklinik für Hämatologie, Zelltherapie, Hämostaseologie und Immunologie am Bett der Patientin. © Rico Thumser/Universitätsklinikum Leipzig
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CAR-T-Zellen sind seit einigen Jahren die Alternative für besonders schwere Formen gewisser Krebsarten. Am Universitätsklinikum wurde nun seit 2019 die 300. Patientin mit dieser innovativen Therapieformen behandelt. Bis Ende des Jahres sind weitere neun Behandlungen geplant.

Bei der CAR-T-Zelltherapie handelt es sich um körpereigene, im Labor gentechnisch veränderte Immunzellen. Vor allem für besonders schwere Formen wie das B-Zell Non-Hodgkin Lymphom, das Multiple Myelom und die akute lymphatische Leukämie verspricht diese Therapie bessere Erfolgsaussichten. Seit der ersten Anwendung dieser Therapieform werden immer häufiger Krebserkrankungen damit behandelt.

Immunzellen gegen Krebs

Zunächst werden T-Zellen aus dem Blut der Patientinnen und Patienten herausgefiltert, die dann in einem spezialisierten Labor gentechnisch verändert werden. Hier erhalten sie den Chimären Antigen-Rezeptor (CAR), der den Immunzellen helfen soll, die Krebszellen zu erkennen und anzugreifen. Danach werden die Zellen im Labor vermehrt, um sie dann in Form einer Infusion wieder der Patientin/dem Patientin zuzuführen. Doch bevor diese Infusion verabreicht wird, unterziehen sich die Patientinnen und Patienten einer milden Chemotherapie, um die körpereigenen T-Zellen zu reduzieren. So haben die neuen CAR-T-Zellen Platz. 

Seit 2022 ist das Universitätsklinikum Leipzig (UKL) das erste Zentrum, das für sämtliche verfügbaren CAR-T-Produkte zugelassen ist. Die 300. Patientin Ines Kortmann leidet an einem Non-Hodgkin-Lymphom und ein vorangegangener konventioneller Therapieansatz zeigte nicht die gewünschte Wirkung. Bei einer CAR-T-Zelltherapie liegt die Ansprechrate signifikant höher als bei anderen konventionellen Therapieformen. Nach der Behandlung bleibt sie noch zwei Wochen stationär im UKL, um eventuelle Nebenwirkungen frühzeitig zu erkennen und behandeln zu können. Nach vier Wochen sollte frühestens erkennbar sein, ob die Krebszellen zurückkehren.

Das UKL baut außerdem eine eigene CAR-T-Zellproduktion auf. Der Start ist 2026 geplant. „Gegenwärtig wird immer stärker sichtbar, dass die CAR-T-Zelltherapie auch für andere Krebsarten und auch für Autoimmunerkrankungen immer bedeutender wird“, erläutert Prof. Dr. Klaus Metzeler. „Wir hoffen sehr, dass in Zukunft noch mehr Patient:innen von solchen innovativen Therapieformen profitieren können. Außerdem könnten dadurch andere teure Therapieformen ersetzt werden .“ Trotz eines über längere Zeit bestehenden Immundefekts nach einer CAR-T-Zelltherapie ist diese dennoch im Vorteil gegenüber anderen Therapien. Prophylaktische Maßnahmen helfen gegen den Immundefekt.

Quelle: idw

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