Alzheimer: Neuer Therapieansatz

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Mikroskopisches Bild mit einer großen blauen Fläche, drum herum drei kleinere Grüne Flächen mit grünen Zweigen..
Mikroglia (grün) reagieren auf aggregierte Beta-Amyloid-Plaques (blau) im Kortex einer Maus. © Jessica M. Crowley
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In der Entstehung von Alzheimer nehmen Mikroglia eine doppelte Rolle ein: sie können sowohl schützend als auch krankheitsfördernd wirken. Forschende entdeckten eine bestimmte Gruppe neuroprotektiver Mikroglia, die eine neue Therapiemöglichkeit aufzeigen.

Alzheimer ist die häufigste Form einer Demenz-Erkrankung. Hierfür spielen auch die Immunabwehrzellen des Gehirns, die Mikroglia, eine wichtige Rolle. Sie wirken sowohl schützend als auch krankheitsfördernd und können dadurch den Verlauf der Alzheimererkrankung aktiv beeinflussen. Ein internationales Forschungsteam unter Beteiligung des Max-Planck-Instituts ür Biologie des Alterns aus Köln entdeckte die Gruppe der neuroprotektiven Mikroglia, die eine Möglichkeit für einen neuen Therapieansatz aufzeigen.

Schützende Wirkung

Anhand von Mausmodellen zu Alzheimer, menschlichen Zellen und menschlichem Hirngewebe konnten die Forschenden den Transkriptionsfaktor PU.1 als wichtigen Faktor identifizieren. Es zeigte sich, dass weniger PU.1 die Expression von Rezeptorproteinen des lymphoiden Immunsystems auf Mikroglia fördert. Denn trotz geringer Anzahl haben diese Mikroglia eine schützende Wirkung auf das Gehirn. Die kognitiven Funktionen von Mäusen und damit einhergehend auch das Überleben der Mäuse konnte besser erhalten werden.

Außerdem zeigte sich, dass die Entzündung und das Plaquewachstum verstärkt wurden, wenn man CD28 aus der Untergruppe der Mikroglia entfernte. CD28 hat demnach eine stark schützende Rolle. „Mikroglia sind nicht einfach nur zerstörerische Gegenspieler bei der Alzheimer-Krankheit – sie können zu Beschützern des Gehirns werden“, erläutert Anne Schaefer, leitende Autorin der Studie und Leiterin des Projekts. „Diese Erkenntnis erweitert unsere früheren Beobachtungen zur bemerkenswerten Plastizität der Mikroglia-Zustände und ihrer wichtigen Rolle bei verschiedenen Gehirnfunktionen. Sie unterstreicht auch die entscheidende Bedeutung der internationalen Zusammenarbeit für den wissenschaftlichen Fortschritt.“

Die Studie baut auf die Arbeit von Alison Goate auf, die bereits das Gen SPI1 zur Kodierung von PU.1 identifizierte, was mit einem verringerten Alzheimer-Risiko in Verbindung steht. Auch in dieser Studie ist sie Mitautorin und erläutert: „Diese Ergebnisse liefern eine mechanistische Erklärung dafür, warum niedrigere PU.1-Spiegel mit einem verringerten Alzheimer-Risiko verbunden sind.“ Die Entdeckung der PU.1–CD28-Achse schafft einen molekularen Rahmen für das Verständnis schützender Mikroglia-Zustände und unterstreicht das Potenzial mikrogliagerichteter Immuntherapien, den Verlauf der Alzheimer-Krankheit zu verändern.

Literatur:
Ayata, Crowley, Challman et al., Lymphoid gene expression supports neuroprotective microglia function. Nature, DOI: 10.1038/s41586-025-09662-z.

Quelle: idw

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