Hat das Darmmikrobiom Einfluss aufs Auge?

AMD
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Die Mechanismen hinter der altersbedingten Makuladegeneration sind noch nicht voll erforscht. Eine Studie erforscht nun den Zusammenhang mit dem Darmmikrobiom.

Etwa 7 Millionen Menschen in Deutschland sind von der altersbedingten Makuladegeneration (AMD) betroffen. Es sind bereits mehrere Risikofaktoren bekannt: Das Alter spielt eine Rolle, Raucher sind häufiger betroffen als Nichtraucher und auch die familiäre Veranlagung trägt zur Entstehung der AMD bei. Doch auch chronische Entzündungen und andere fehlgeleitete Immunprozesse sind entscheidende Faktoren.

Darm-Netzhaut-Achse

Anlässlich des Kongresses der Ophthalmologischen Gesellschaft e. V. (DOG) stellt PD Dr. Dr. Petra Larsen das Thema auf einer hybriden Pressekonferenz am 25. September vor. So konnten mehrere Studien einen Zusammenhang zwischen der Augenerkrankung und dem Darmmikrobiom herstellen. So konnte in diesen Studien ein Unterschied im Darmmikrobiom festgestellt werden zwischen Patientinnen und Patienten mit und ohne AMD. Eine Dysbiose des Darmmikrobioms kann weitreichende Folgen für den ganzen Körper haben. So stehen bereits weitere Erkrankungen mit der Darmflora in Verbindung, darunter Adipositas oder auch Alzheimer.

Durch eine Dysbiose, die durch Stress, Erkrankungen und die Einnahme von Medikamenten oder auch ungesunder Ernährung zustande kommen kann, kann die Darmwand durchlässiger werden, sodass bakterielle Bestandteile, deren Stoffwechselprodukte und entzündungsfördernde Stoffe in den Blutkreislauf kommen. Während die Netzhaut eigentlich immunologisch geschützt sein sollte, belegen experimentelle Studien, dass diese Bestandteile auch dorthin gelangen können. So könnten sie sich an den degenerativen Prozessen, die zur AMD führen, beteiligen. Schwachpunkt der bisherigen Studienlage sei die geringe Teilnehmerzahl. Größere Studien müssten durchgeführt werden, um diese bisherigen Vermutungen zu bestätigen. 

„Sollten sich die Zusammenhänge jedoch bestätigen, könnten bestimmte Markersubstanzen im Blut – wie beispielsweise Bakterienbestandteile – künftig auch diagnostisch bedeutsam für frühe AMD-Stadien werden“, erklärt Larsen. „Im Idealfall könnten sich sogar therapeutisch-präventive Ansatzpunkte ergeben, die an der Zusammensetzung des Mikrobioms angreifen.“ Ein positiver Einfluss für die Darmflora könnte daher auch einen positiven Effekt auf die Netzhaut haben. 

Quelle: Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft e. V. 

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