HIV-Krise: Mehr als die Hälfte zu spät diagnostiziert
Laut des jährlichen HIV/AIDS-Berichts der WHO gab es 2024 105.922 HIV-Diagnosen in Europa und Zentralasien. Auch wenn die Zahl gegenüber 2023 gesunken ist, bleibt die Lücke zwischen HIV-Tests und -Diagnosen bestehen. Der Bericht zeigt zudem, dass ein großer Anteil der Diagnosen erst zu spät gestellt wird, um noch rechtzeitig mit der lebensrettenden antiretroviralen und generellen Therapie starten zu können. Dadurch steigt das Risiko für den Ausbruch der AIDS-Erkrankung und der Weitergabe des HI-Virus.
Übertragung zwischen heterosexuellen Partnern steigt
In der EU selbst gab es 24.164 HIV-Diagnosen, das entspricht 5,3 pro 100.000 Einwohner. Davon waren jedoch 48 Prozent späte Diagnosen. Über die gesamte erfasste europäische und zentralasiatische Region lag die Anzahl der späten Diagnosen noch höher bei 54 Prozent. Vor allem Männer, die den Virus aus heterosexuellen Kontakten übertragen bekommen haben, sind stark vertreten in der Gruppe der späten Diagnosen.
Während die meisten Übertragungen weiterhin vom Sex zwischen Männern stammen (48 %), steigt die Anzahl der Übertragungen zwischen heterosexuellen Kontakten (46 %). Insgesamt zeigt der Bericht, dass routiniertere und flächendeckendere Tests auf HIV notwendig sind. Auch der Zugriff zu Selbsttests sollte erweitert werden, um HIV-Infektionen früher zu erkennen und den Betroffenen Zugriff auf die optimale Therapie ermöglichen können. Dies ist auch notwendig, um das deklarierte Ziel, dass AIDS bis 2030 keine Bedrohung der öffentlichen Gesundheit mehr ist, zu erreichen.
Quelle: European Centre for Disease Prevention and Control
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