Immer mehr Menschen unzufrieden mit dem Gesundheitssystem

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Fast jeder Zweite ist mit dem deutschen Gesundheitssystem nicht zufrieden (47 Prozent). Das ist das Ergebnis einer aktuellen Befragung des Meinungsforschungsinstituts Forsa im Auftrag der Techniker Krankenkasse (TK).

Noch im Februar dieses Jahres gaben nur 30 Prozent an, dass sie nicht zufrieden mit dem Gesundheitssystem in Deutschland sind. „Immer mehr Menschen haben das Gefühl, dass sie für immer weiter steigende Beiträge keinen angemessenen Gegenwert mehr bekommen, zum Beispiel wenn sie lange auf Arzttermine warten müssen", sagt Dr. Jens Baas, Vorstandsvorsitzender der TK. Die Unzufriedenheit mit dem System habe sich seit 2021 sogar verfünffacht, damals gaben nur zehn Prozent an, dass sie nicht zufrieden sind.

„Sofortprogramm könnte GKV um Milliarden Euro entlasten"

Die Ausgaben für Gesundheit sind im vergangenen Jahr so stark gestiegen, dass die Krankenkassenbeiträge zu Beginn des Jahres auf ein Rekordhoch angehoben werden mussten. „Mit einem Sofortprogramm ist es möglich, kurzfristig mehr als acht Milliarden Euro einzusparen und Beitragsanstiege im nächsten Jahr zu verhindern - ohne Leistungen zu kürzen. So hätte die Politik Zeit gewonnen, die sie dann aber auch für grundlegende Reformen nutzen muss, um die Ausgaben langfristig in den Griff zu bekommen", so Baas. Für 2026 rechnen die Krankenkassen aktuell mit einem Defizit von bis zu acht Milliarden Euro.

Kurzfristiges Einsparpotenzial bei Arzneimitteln und Hilfsmitteln

Im Bereich der Arzneimittel und der Heil- und Hilfsmittel gibt es großes Potenzial, kurzfristig mit Sofortmaßnahmen Kosten einzusparen. 2024 gaben die gesetzlichen Krankenkassen rund 55 Milliarden Euro für Arzneimittel aus - mehr als für ärztliche Behandlungen. Insbesondere neue Medikamente werden immer teurer. Eine Erhöhung des Herstellerrabatts bei patentgeschützten Arzneimitteln von sieben auf 17 Prozent könnte die gesetzliche Krankenversicherung jedes Jahr um mehr als drei Milliarden Euro entlasten. Im Bereich der Heil- und Hilfsmittel sind, so die TK, Einsparungen von bis zu 850 Millionen Euro jährlich möglich, zum Beispiel durch die Wiedereinführung von Ausschreibungen.

Quelle: TK
 

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