Können Moleküle heimischen Seegrases das Krebswachstum hemmen?

mg
Vier Personen in schwarzer Kleidung vor einem Banner mit der Aufschrift "Blue Health Tech" und grüner Pflanzenkulisse im Hintergrund.
Anna Pardemann, Dr. Lukas Pfeifer, Dr. Kim-Kristine Müller und Prof. Birgit Classen (v.l.n.r.) untersuchen Zuckermoleküle aus Seegras-Zellwänden, die an das Gal-3-Protein auf der Oberfläche von Tumoren binden und deren Wachstum hemmen könnten. © Prof. Birgit Classen
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Im Rahmen des SeaGal-Projektes wird untersucht, ob Moleküle des heimischen Seegrases das Tumorwachstum insbesondere von Bauchspeicheldrüsenkrebs hemmen können. Es ist eines von vielen unterschiedlichen Projekten, die Gesundheitstechnologien aus dem Meer entwickeln wollen, und hat nun 330.000 Euro der BlueHealthTech-Förderung erhalten.

Innovative Gesundheitstechnologin aus dem Meer entwickeln, das ist das Ziel des BlueHealthTech-Konsortiums vom GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel, der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) und des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein (UKSH). In diesem Rahmen gingen nun 330.000 Euro Förderung an das Projekt SeaGal der CAU und des UKSH. SeaGal untersucht, inwiefern Moleküle aus Seegräsern zur Hemmung von Krebswachstum genutzt werden können.

Therapeutisches Potenzial der Seegras-Moleküle

Ein ähnlicher Wirkstoff aus Zitrusfrüchten hat bereits gezeigt, dass das Tumorwachstum gehemmt werden kann. Nun untersuchen die Forschenden des Projekts SeaGal, ob sich auch die sogenannten Arabinogalaktan-Proteine (AGP) aus den Zellwänden des Seegrases für diesen Zweck eignen. Die AGP binden an das Protein Galektin-3 (Gal-3), das oft auf Oberflächen verschiedener Tumorarten vorkommt und das Wachstum der Krebszellen fördert. Ähnlich zu den Molekülen der Zitrusfrüchte könnten die Zuckermoleküle des Seegras Zostera marina durch die Bindung an Gal-3 das Krebswachstum hemmen, unter anderem beim schwer behandelbaren Bauchspeicheldrüsenkrebs.

Innerhalb des Projekts untersuchen die Forschenden unterschiedliche Moleküle aus den Zellwänden von Zoster marina auf ein ähnlich hemmendes Potenzial wie das der Proteine der Zitrusfrüchte, eventuell sogar stärker. Die AGP des Seegrases werden zunächst isoliert, chemisch in ihre Bestandteile zerlegt und Fragmente (Seegras-Galaktane) gewonnen, die auf ihre Bindungseigenschaften an unterschiedliche Galektine untersucht werden. In 3D-Tumormodellen wird im Labor die Wirkung der Seegras-Galaktane nach der Bindung an Gal-3-Proteine überprüft. „Auch komplexe Tumorgewebe mit Immunzellen und Bindegewebe bilden wir nach, um die Wirkung möglichst realitätsnah zu prüfen und Effekte auf Zellteilung, Zelltod und Invasion von Krebszellen zu verstehen“, erklärt Prof. Susanne Sebens, Leiterin des Instituts für Experimentelle Tumorforschung (IET) der CAU. 

Quelle: idw

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