Sparmaßnahmen führen zu Einschränkungen in der Versorgung

Krankenhausgesellschaft zum DKI-Krankenhaus-Index
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Die wirtschaftliche Situation der deutschen Krankenhäuser bleibt alarmierend. Das zeigt nach dem Krankenhausrating Report auch die aktuelle Frühjahrsumfrage zum Krankenhaus-Index des Deutschen Krankenhausinstituts (DKI), an der sich 416 Krankenhäuser bundesweit beteiligt haben.

Aufgrund notwendiger Sparmaßnahmen müssen sich Patientinnen und Patienten in den kommenden sechs Monaten vielerorts auf Einschränkungen in der Versorgung einstellen. Jedes zweite Allgemeinkrankenhaus geht davon aus, Personal reduzieren zu müssen. Dies könnte zu Leistungseinschränkungen führen – etwa aufgrund von vorübergehenden Stationsschließungen oder Verschiebung planbarer Operationen. Hauptursache für diese Entwicklung sind, so die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG), nicht refinanzierte Kostensteigerungen der letzten Jahre.

„Die Umfrageergebnisse bestätigen erneut die angespannte wirtschaftliche Lage unserer Kliniken. Fast die Hälfte der Allgemeinkrankenhäuser bewertet ihre Situation als schlecht oder sehr schlecht, nur elf Prozent sprechen von einer guten Lage“, so Dr. Gerald Gaß, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Krankenhausgesellschaft.

Bundesweit werden rund 5.000 zusätzliche Vollzeitkräfte benötigt

Vor dem Hintergrund dieser pessimistischen Einschätzungen begrüßt die Deutsche Krankenhausgesellschaft das Bekenntnis von Bundesgesundheitsministerin Nina Warken und der Gesundheitsminister der Länder zu einem Inflationsausgleich für die Krankenhäuser sowie zu einer entschlossenen Weiterentwicklung der Krankenhausreform.

Darüber hinaus befürchten viele Krankenhäuser im Zuge der anstehenden Krankenhausreform zusätzliche Bürokratie. Für Dokumentationspflichten, MD-Prüfungen und Vorhaltefinanzierung werden bundesweit rund 5.000 zusätzliche Vollzeitkräfte benötigt – mit Mehrkosten von etwa 435 Millionen Euro jährlich. „Einen solchen Bürokratieaufwuchs muss die Ministerin unbedingt verhindern und deshalb das anstehende Gesetz zu einem konsequenten Bürokratieabbau nutzen. Im Mittelpunkt dabei muss die sofortige Aussetzung der geplanten Vorhaltefinanzierung stehen. Ein in der Sache untaugliches Bürokratiemonstrum ihres Vorgängers“, betont Gaß.

Fehlende Kapazitäten im ambulanten Bereich

Auch die Zielsetzung, künftig eine Million Fälle unter den sogenannten Hybrid-DRGs erbringen zu müssen, stellt die Krankenhäuser vor Herausforderungen: So nehmen mehr als 90 Prozent der Krankenhäuser bereits an der Erbringung von Hybrid-DRGs teil. Aktuell überwiegen jedoch die Sorgen um eine lückenlose Nachsorge der Patientinnen und Patienten, insbesondere wegen fehlender Kapazitäten im ambulanten Bereich.

Nur wenige Häuser planen derzeit, die angekündigte Möglichkeit, sektorenübergreifende Versorgungseinrichtungen (SüV) einzurichten, zu nutzen. Lediglich acht Prozent wollen eine SüV vorhalten, ein Viertel prüft entsprechende Schritte, vor allem in ländlichen Regionen. Aus dieser Zurückhaltung wird, so die DKG, deutlich, wie unklar nach wie vor die künftigen Rahmenbedingungen für diese neuen Versorgungsangebote sind. Die Ergebnisse stammen aus der Erhebung von Anfang Juni.

 
Quelle: DKG

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