MOGAD: Bauanleitung für Antikörper

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Darstellung von Nervenzellen mit Myelinscheiden und einer Vergrößerung, die eine beschädigte Myelinschicht zeigt, symbolisiert neurologische Erkrankungen.
© freshidea/stock.adobe.com
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Bei der seltenen Autoimmunerkrankung MOGAD kommt es zur Zerstörung der Myelinschicht von Nerven in Gehirn, am Sehnerv und im Rückenmark. Der Grund dafür sind die sogenannten anti-MOG-Antikörper, deren Aufbau Forschende nun entschlüsseln konnten.

Die Erkrankung MOGAD – MOG Antibody-associated Disease – ähnelt stark der Multiplen Sklerose, muss jedoch von dieser in Diagnose und Therapie unterschieden werden. Denn bei MOGAD greifen Antikörper des Immunsystems fälschlicherweise das Eiweiß MOG (Myelin-Oligodendrozyten-Glykoprotein) an. Das schädigt die schützende Myelinschicht um Nerven, es kommt zu Entzündungen im zentralen Nervensystem. Bisher war jedoch der Aufbau dieser anti-MOG-Antikörper nicht bekannt, wodurch die krankheitsbedingten Mechanismen nur schwer untersucht werden konnten.

Bauanleitung für Antikörper

In vorherigen Arbeiten entstand bereits die These, dass diese anti-MOG-Antikörper an der Krankheit stark beteiligt sind. In der aktuellen Studie untersuchten die Forschenden nun Patientenblut und konnten daraus B-Zellen des Immunsystems isolieren, die MOG-reaktiv sind. Hierin lag die Bauanleitung für die anti-MOG-Antikörper. Schon daran sahen die Forschenden, dass verschiedene B-Zell-Subtypen MOG-Reaktivität enthalten. Manche sind von Beginn an MOG-reaktiv, andere entwickelt diese erst während ihrer Reifung. 

Dank dieser Bauanleitung konnten die Forschenden die Antikörper im Labor nachbauen und deren Funktion testen. Diese Antikörper nutzen unterschiedliche Mechanismen, um MOG-produzierende Zellen zu eliminieren. „Interessanterweise waren nicht alle MOG-Antikörper gleich effektiv darin, diese verschiedenen Mechanismen zu nutzen. Während dies einerseits auf die Bindungskapazität der Antikörper zurückzuführen war, vermuten wir, dass die strukturelle Interaktion des MOG-Antigens und des Antikörpers relevant ist, insbesondere für die Aktivierung der Abwehrkaskade“, erklärt Prof. Pröbstel, geschäftsführende Direktorin des Zentrums für Neurologie am Universitätsklinikum Bonn (UKB).

Literatur:
Wetzel NS, Kulsvehagen L. et al.: Patient-derived monoclonal myelin oligodendrocyte glycoprotein autoantibodies mediate cytotoxicity. Neurology Neuroimmunology & Neuroinflammation, 13 (1); DOI: 10.1212/NXI.0000000000200520

Quelle: idw

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