Molekulare Signaturen für Leberabstoßung gefunden
Die akute Abstoßung lässt sich relativ einfach erkennen und behandeln im Gegensatz zur chronischen Abstoßung. Immunzellen attackieren die Spenderleber, die Leberwerte erhöhen sich und die Funktion lässt nach. Doch die akute Abstoßung spricht meist gut auf eine angepasste Immunsuppression und eine vorübergehende, hochdosierte Kortisongabe an und die Vernarbung ist geringer. Gegenüber der chronischen Abstoßung zeigen sich hier auch andere molekulare Aktivitätsmuster. Doch Aktivitätsmuster für die chronische Abstoßung konnten Forschende der Medizinischen Hochschule Münster identifizieren.
Schnellere Diagnostik der chronischen Abstoßung
Bisher war die chronische Abstoßung nur schwer zu erkennen, an Gewebeproben unter dem Mikroskop, und diese Abstoßung schädigte das neue Organ nachhaltig. Bis zu 50 Prozent der Fälle führten zur Vernarbung der Leber, die wiederum zur Leberzirrhose führten, die eine neue Transplantation notwendig machen kann. Auch hier setzen die behandelnden Ärztinnen und Ärzte auf Immunsuppressiva und die Senkung der Antikörper durch Plasmapherese oder hochdosierte Immunglobulin-Gaben. Der Erfolg dieser Behandlungen war jedoch ungewiss.
Das Team analysierte nun, welche Gene in den Gewebeproben von Lebertransplantationspatientinnen und -patienten mit und ohne akuter und chronischer Abstoßung aktiv sind. In mehr als 158 Proben untersuchten die Forschenden unterschiedliche Faktoren: Daten aus der Genexpression, der Zytokine, der Komplementfaktoren und der extrazellulären Matrix (ECM). Es zeigt sich, dass Signalwege, die zur Vernarbung der Leber führen, und ein Teil der angeborenen Immunantwort, auf die chronische Abstoßung der Leber deuten. Diese Signaturen können helfen, die chronische Abstoßung frühzeitig zu erkennen und auch die Behandlung anpassen zu können.
Quelle: idw
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