MRT-Kontrastmittel in Nord- und Ostsee
Die für eine MRT-Untersuchung eingesetzten Kontrastmittel enthalten das Element Gadolinium, welches zu den Seltenen Erden gehört. Doch nachdem es seinen Dienst getan hat und von den Patientinnen und Patienten wieder ausgeschieden wurde, ist der Weg der Gadoliniums nicht vorbei. Da es von Klärwerken nicht aus dem Abwasser entfernt werden kann, wandert es über Flüsse weiter in Seen oder ins Meer.
Verunreinigung bisher nicht gesundheitsgefährdend
So konnten die Forschenden der Constructor University in Bremen zeigen, dass die südliche Nordsee das Kontrastmittel über den Rhein, die Ems, Weser und Elbe erhalte. Auch die Themse ist ein Zubringer für Kontrastmittel. So gelangen die Kontrastmittel über die Küste Deutschlands und Dänemarks bis in die Fjorde in Südnorwegen. Dort mischt es sich mit dem Wasser der Ostsee.
Auch das Wasser der Ostsee ist belastet mit Gadolinium aus Kontrastmittel. Hier liefern vor allem die Weichsel und Oder das Kontrastmittel ins Meer. Neben der Bedeutung der Biodiversität von Nord-, Ostsee und den norwegischen Fjorden, spielt die Belastung auch eine ökonomische Rolle. Bei der Untersuchung von Fischen und Muscheln konnten Hinweise gefunden werden, dass Miesmuscheln zum Beispiel das Kontrastmittel aufnehmen können, es jedoch dadurch nicht im großen Stil in die Nahrungskette gelangt.
Als nächstes widmen sich die Forschenden der Untersuchung der Stabilität des Vorkommens dieser Kontrastmittel im Meerwasser. Dazu zählt, wie lange Elemente die Gadolinium vorhanden sind, bis sie im Meerwasser zerstört werden. Bisher seien die gemessenen Konzentrationen nicht gesundheitsgefährdend, doch die vergangenen Jahre zeigen, dass diese Stoffe vermehrt vorkommen und auch ins Grund- und Trinkwasser gelangen. Da sie dort nicht hingehören, sind weitere Forschungen notwendig. So sind diese Seltenen Erden nicht nur als Rohstoff wichtig, sondern auch die Auswirkungen auf die Umwelt von Bedeutung sind.
Quelle: idw
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