Osteoporose: kontinuierliches Screening der Knochendichte
Wer längere Zeit auf eine Cortisontherapie angewiesen ist, zeigt vermehrt Probleme mit Knochenbrüchen, da die Knochendichte sinkt. 50 Prozent der Personen, die aufgrund einer Erkrankung über mindestens drei Monate täglich mehr als 7,5 mg Prednisolon (Cortisonpräparat) einnehmen müssen, erleiden Knochenbrüche. Ein Wechsel der Therapie ist meist nicht möglich, da Betroffene schwerer Autoimmun- und Krebserkrankungen auf Cortison angewiesen sind. Hier empfiehlt sich eine Strategie, um die Knochen zu schützen. Ein Team des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus aus Dresden hat einen Artikel mit Empfehlungen hierzu veröffentlicht, die auf der langjährigen Knochenforschung aus Dresden beruht.
Regelmäßiges Screening
So sollte bereits vor Start der Cortisontherapie die Knochendichte gemessen werden, um einen Ausgangswert zu haben. Die Betroffenen sollen auf einen gesunden, aktiven Lebensstil aufmerksam gemacht werden und ausreichend Kalzium, Vitamin D und Proteine zu sich nehmen. Zudem sollte bei jedem Besuch der betroffenen Patientinnen und Patienten geschaut werden, ob sich die Dosis reduzieren lässt oder sich doch Therapiealternativen ermitteln lassen. Bleibt trotzdem die dauerhafte Gabe von Cortison unumgänglich, empfiehlt sich ein risikoadaptiertes Vorgehen und ein regelmäßiges Screening der Knochendichte.
„Bei niedrigem oder mittlerem Frakturrisiko sind Bisphosphonate oder Denosumab ausreichend, bei hohem Frakturrisiko ist ein knochen-aufbauendes Regime indiziert. Dazu zählen Romosozumab, Teriparatid oder Abaloparatid, die alle injiziert werden“, sagt Prof. Lorenz Hofbauer, einer der Autoren. An der Arbeit nahmen auch international Forschende aus den USA und Großbritannien teil, wodurch sich die Empfehlungen auch auf andere Gesundheitssysteme übertragen lassen.
Quelle: idw
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