Praxisanleitung in der ­vorweihnachtlichen Hochphase

Herausforderungen bei der Weiterbildung und ihre Bedeutung für die Praxisqualität
DIW-MTA
Foto von gestapelten Holzwürfeln mit verschiedenen Symbolen, in der Mitte ein hölzerner Quader mit der Aufschrift „WEITERBILDUNG“
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In der hektischen Vorweihnachtszeit steigt der alltägliche Druck in den Gesundheitsfachberufen spürbar an. Zwischen den hohen beruflichen Anforderungen und den zusätzlichen Belastungen durch organisatorische und private Verpflichtungen bleibt für Praxisanleitende oft nur wenig Zeit, sich um die eigene Weiterbildung zu kümmern. Dennoch ist gerade jetzt die kontinuierliche Qualifizierung von zentraler Bedeutung, um die hohen Qualitätsstandards in der praktischen Ausbildung sicherzustellen.

Dennoch ist gerade jetzt die kontinuierliche Qualifizierung von zentraler Bedeutung, um die hohen Qualitätsstandards in der praktischen Ausbildung sicherzustellen. Gerade in dieser herausfordernden Phase des Jahres zeigt sich, wie wichtig zielgerichtete Auffrischungskurse sind – nicht nur zur Erfüllung gesetzlicher Vorgaben, sondern auch zum Erhalt der eigenen Handlungskompetenz und Resilienz im dynamischen Arbeitsalltag.

Herausforderungen für Praxisanleitende im Alltag – Einblicke und Lösungsansätze

Die Tätigkeit der Praxisanleitung in den Gesundheitsfachberufen ist geprägt von vielfältigen Herausforderungen, die den Praxisanleitenden im beruflichen Alltag begegnen. Diese Herausforderungen sind sowohl personeller, organisatorischer als auch fachlicher Natur und beeinflussen maßgeblich die Qualität der Ausbildung sowie die Zufriedenheit und das berufliche Wohlbefinden der Praxisanleitenden.

Personelle und organisatorische Herausforderungen

Eine zentrale Schwierigkeit stellt der zunehmende Personalmangel dar, der die Belastung der Praxisanleitenden erhöht. Studien zeigen, dass Praxisanleitende in ihrem Alltag häufig mehrere Rollen gleichzeitig erfüllen müssen – als Versorgungsexperte, Ausbilder, Ansprechpartner und manchmal auch als Konfliktmanager. Dieser Doppel- oder Mehrfachauftrag führt zu einer erheblichen psychischen Belastung und kann die Qualifikation und Motivation der Praxisanleitenden beeinträchtigen. Zudem erschweren vor allem die unzureichend strukturierten Rahmenbedingungen am Lernort, etwa fehlende Freistellungen oder unklare Verantwortlichkeiten, eine qualitätsvolle ­Praxisanleitung.

Organisatorisch ergeben sich weitere Herausforderungen durch die unzureichende Verankerung formaler Fortbildungs- und Qualifizierungsprozesse, die oftmals an den realen Gegebenheiten im Arbeitsalltag vorbeigehen. Hierbei wird die Diskrepanz zwischen formaler Aufwertung und gelebter Anleitungsrealität deutlich, was zu Frustration bei Praxisanleitenden führt.

Fachliche und pädagogische Herausforderungen

Auf fachlicher Ebene bestehen Anforderungen, die sich durch die komplexen und vielfältigen Lernvoraussetzungen der Auszubildenden ergeben. Praxisanleitende müssen sowohl die fachliche Kompetenz vermitteln als auch pädagogische Fähigkeiten entwickeln, um individuelle Lernprozesse optimal zu begleiten. Die kontinuierliche Weiterbildung, insbesondere die jährliche Fortbildungspflicht von mindestens 24 Stunden, wird zwar gesetzlich gefordert, stellt jedoch in der Praxis eine weitere Belastung dar, da Zeit- und Ressourcen­mangel der Umsetzung entgegenstehen.

Darüber hinaus ist die Umsetzung moderner, partizipativer Lehrmethoden im Praxisalltag oftmals durch organisatorische oder zeit­liche Restriktionen erschwert. Praxisanleitende müssen gleichzeitig den Spagat zwischen pädagogischer Verantwortung, klinischer Versorgung und den hohen Ansprüchen der jeweiligen Institution meistern.

Bedeutung der Fort- und Weiterbildung

Trotz der vielfältigen Herausforderungen sind berufliche Weiterbildungen ein entscheidender Baustein, um die Qualität der Praxisanleitung dauerhaft sicherzustellen. Sie stärken die pädagogischen Kompetenzen, aktualisieren fachliches Wissen und fördern die Reflexion der eigenen Rolle. Insbesondere bei der Bewältigung der Rollen- und Erwartungskonflikte helfen Fortbildungen, Strategien für den Praxisalltag zu entwickeln und die eigene Handlungskompetenz zu erweitern.

Das Angebot des DIW-MTA, speziell die Auffrischungskurse zur Praxisanleitung, trägt wesentlich dazu bei, den gesetzlichen Weiterbildungsanforderungen gerecht zu werden und gleichzeitig die Praxisanleitenden in ihrer täglichen Arbeit professionell zu unterstützen. Daher sind solche Kurse nicht nur eine Pflicht, sondern vor allem eine Chance, den Herausforderungen des Berufsalltags mit Fachkompetenz, Sicherheit und Resilienz zu begegnen.

Auffrischungsfortbildung Praxisanleitung – was ist neu und warum so wichtig?

Das MT-Berufe-Gesetz (MTBG) und die MTAPrV schreiben für alle Praxisanleiterinnen und Praxisanleiter inzwischen eine jährliche ­Auffrischungsfortbildung im Umfang von mindestens 24 Unterrichtsstunden vor. Ab 2025 gilt bundesweit das Kalenderjahr als verbindlicher Nachweiszeitraum – alle Praxisanleitenden müssen ihre Fortbildungsstunden spätestens bis zum 31. Dezember absolviert haben (die Frist wurde in NRW auf Ende Februar 2026 verlegt). Für manche Bundesländer gibt es zudem die Möglichkeit, 72 Stunden über drei Jahre zu verteilen, aber die allermeisten orientieren sich am Jahresrhythmus.

Diese gesetzliche Fortbildungspflicht ist nicht nur eine bürokra­tische Vorgabe, sondern sichert ein konstant hohes pädagogisches Niveau für die Ausbildung nachfolgender Generationen in den MT-­Berufen. Die Inhalte reichen von Beurteilung und Bewertung bis Konfliktmanagement, Kommunikation und Motivation. Sie stärken die Handlungs-, Sozial- und Methodenkompetenz und helfen, komplexe Anleitungssituationen souverän zu meistern.

 

Ihr Nutzen und Anwendung im Berufsalltag

Teilnehmende profitieren gleich mehrfach: Auffrischungen ver­mitteln aktuelle wissenschaftliche, didaktische und rechtliche Entwicklungen, fördern Reflexion und Kompetenz, geben Tools für die Anleitung im täglichen Arbeitsalltag und helfen, den gesetzlichen Anforderungen entspannt zu begegnen. Gerade in fordernden Teamsituationen, mit Zeitdruck oder bei unterschiedlichen Lernvoraus­setzungen angehender MT, zeigt sich, wie wichtig eine aufgefrischte Methodik sein kann.

Lassen Sie das Lernen nicht im alten Jahr enden

Wer dieses Jahr nicht mehr die Möglichkeit zur Kursteilnahme findet, kann ganz entspannt ins neue Jahr starten: Auch 2026 wird das DIW-MTA wieder ein breites, praxisorientiertes und zertifiziertes Kursangebot zur Verfügung stellen. Neue Themen, neue Impulse und die Gewissheit: Fortbildung bleibt der Schlüssel für Qualität und Innovation in den MT-Berufen – zu jeder Jahreszeit.

Wir wünschen eine besinnliche Vorweihnachtszeit und freuen uns auf ein gemeinsames Weiterlernen! Übrigens ist unsere Mitgliedschaft ab 2026 kostenfrei!

Alle Termine, Details und Anmeldemöglichkeiten finden sich wie gewohnt auf der Website des DIW-MTA:

diw-mta.de/auffrischungskurse-praxisanleitung-termine

 

Entnommen aus MT im Dialog 12/2025

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