Volkskrankheit KHK

Koronare Herzkrankheit
mg
Collage aus dem Cover des Deutschen Herzberichts 2025 mit einem aufgeblätterten Heft, in dem Seiten mit Tabellen zu sehen sind.
Collage Deutscher Herzbericht - Update 2025 © Collage: Deutsche Herzstiftung/Cover: Thieme Verlag
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Mit rund 4,7 Millionen Betroffenen ist die koronare Herzkrankheit eine Volkskrankheit, die viele Konsequenzen in Form von weiteren Erkrankungen oder sogar den Tod nach sich ziehen kann. Der aktuelle Deutsche Herzbericht bestätigt, dass trotz sinkender Todesfälle der Handlungsdruck bleibt.

Der Deutsche Herzbericht lässt positiv vermerken, dass die Fallzahlen der jährlichen Krankenhausaufnahmen wegen einer koronaren Herzerkrankung (KHK) weiterhin sinken (seit 2019). 2023 lag der Wert bei 574 Einweisungen pro 100.000 Einwohner im Vergleich zu 699 (2019). Auch die Sterberate sinkt erstmals wieder in 2023 auf 125,3 Todesfälle pro 100.000 Einwohner (EW) – der niedrigste Wert seit 2000. Auch die Anzahl der Todesfälle ist von 2000 bis 2023 tendenziell rückläufig (268,8 im Vergleich zu 133,3 Todesfällen pro 100.000 EW), doch in den letzten Jahren stagniert der Rückgang auf niedrigem Niveau. 

Handlungsdruck bleibt

Der gesamte Rückgang der Fallzahlen „darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Zahlen absolut betrachtet viel zu hoch sind. Ein Blick ins umliegende Ausland zeigt, dass wir uns in Deutschland noch deutlich verbessern können und müssen (1). Eine Entwarnung kann daher nicht gegeben werden. Wir müssen vielmehr gemeinsam anstreben, die Krankheitslast dieser bedrohlichen chronischen Herzkrankheit zu verringern“, erklärt Prof. Dr. Heribert Schunkert, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Deutschen Herzstiftung. Die Erfolge gingen vor allem auf Faktoren wie eine verbesserte Früherkennung durch Herz-Ultraschall, Koronar-CT und -Angiographie zurück sowie auf Verbesserungen der Akuttherapie eines Herzinfarkts. Außerdem würden Patientinnen und Patienten schneller eingewiesen, wodurch man früher eingreifen könne.

Dennoch haben die Herzkranzgefäße schon über Jahre eine Schädigung erlitten, wenn sich die typischen Anzeichen der KHK bermerbar machen in Form von Atemnot, Brustenge oder Brustschmerzen bei körperlicher Anstrengung. Die Diagnose bedeutet einen harten Einschnitt in das Leben der Betroffenen, vor allem, wenn durch die KHK ein akutes Koronarsyndrom (ACS) verursacht wird. Daher bleibt die KHK der häufigste Grund für eine Krankenhausaufnahme zusammen mit dem Herzinfarkt (538.675) und die häufigste Todesursache (plus Hauptursache für Herzinsuffizienz und plötzlichen Herztod). 

Vorsorgeprogramm möglich

Um den Fallzahlen weiter entgegenzuwirken, könnte ein Vorsorgeprogramm in Form eines Herz-Kreislauf-Gesundheitschecks helfen. Die KHK entsteht neben genetischen Faktoren vor allem durch Risikofaktoren wie Rauchen, Fettstoffwechselstörungen, Diabetes mellitus oder auch Bluthochdruck und Stress. Aufgrund ihrer Verbindung zu weiteren Herzerkrankungen ist die Vorsorge so wichtig. Schunkert betont, dass „wir noch effizienter medizinische Innovationen in Diagnostik, Therapie und Rehabilitation fördern müssen, um KHK-Patienten umfangreich und gezielt zu versorgen.“ 

Dabei spielen auch gendersensible Aspekte eine Rolle, da zwei Drittel der Fall- und Todeszahlen auf Männer zurückgehen. Im Herzbericht wird auch weiter auf die Vorteile der einzelnen Therapiemöglichkeiten eingegangen und wer davon am ehesten profitieren kann. Dazu zählen die koronare Bypass-OP und die aktuellen Kathetertechniken sowie Vorteile einer anschließenden kardiologischen Reha.

Literatur:
(1) Steppuhn H, et al.: Zeitliche Entwicklung der Mortalität der koronaren Herzkrankheit in Deutschland von 1998 bis 2023. J Health Monit. 2025; 10(2): e13127. DOI: 10.25646/13127.

Quelle: Der Deutsche Herzbericht – Update 2025 wird von der Deutschen Herzstiftung zusammen mit den wissenschaftlich-medizinischen Fachgesellschaften für Kardiologie (DGK), für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie (DGTHG), für Kinderkardiologie und Angeborene Herzfehler (DGPK) und für Prävention und Rehabilitation von Herz-Kreislauferkrankungen (DGPR) alljährlich herausgegeben. Infos und ePaper: www.herzstiftung.de/herzbericht

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